Netter Weihnachtskrimi

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"Das mörderische Christmas-Puzzle" von Alexandra Benedict ist zwar schon Ende September 2024 im Tropen-Verlag erschienen, ich habe es passend zur Jahreszeit jetzt erst gelesen.

Allein das Cover verbreitet weihnachtliche Stimmung, auch wenn der Titel anderes aussagt. Edie O'Sullivan, 80 Jahre alt und bekannt durch ihre Kreuzworträtsel, findet eines Tages kurz vor Weihnachten ein Päckchen vor ihrer Haustür, in dem mehrere Puzzleteile enthalten sind. Dazu der Hinweis, sie müsse das Puzzle lösen. Andernfalls müssten bis Heilig Abend vier Menschen sterben. Sie erzählt ihrem Großneffen und Adoptivsohn Sean, einem Polizisten, von dem Päckchen. Als das erste Opfer mit einem weiteren Puzzleteil in der Hand gefunden wird, will Sean ohne Edie weiter ermitteln. Natürlich ermittelt Edie trotzdem weiter und wird dabei mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Die Autorin hat es verstanden, alle Charaktere im Roman gut zu beschreiben. Ich konnte mir jeden einzelnen sehr gut vorstellen. Trotz ihrer schroffen und schrulligen Art war mir Edie sympathisch. Ihre Freundin Riga (fast 90 Jahre) mit ihrem doch nicht gerade altersgerechten und ausgeflippten Charakter hat mich mehr als einmal zum lachen gebracht. Gut, sie trinkt etwas zu viel Alkohol, es sei ihr aufgrund ihres Alters verziehen.... Den Mörder, aus dessen Sicht ebenfalls berichtet wird, ausgerechnet R.I.P. zu nennen, fand ich ebenfalls ausgesprochen witzig.

Die Handlung des Krimis hat mich durch gekonnte Twists immer wieder auf die falsche Spur gelenkt. Hier hatte ich mich mehrmals auf jemand anderen konzentriert und war am Ende total überrascht! Ganz nebenbei hat die Autorin noch eine zweite Geschichte erzählt, die von Sean und seinem Mann Liam.

Alles in allem gesehen war es der richtige Krimi zur richtigen Zeit, nur mit den Rätseln und Anagrammen für den Lesenden konnte ich persönlich nicht wirklich etwas anfangen. Trotz Hinweisen am Anfang des Buches kam ich hier nicht weiter, was ich eigentlich schade fand. Zugegebenermaßen waren Anagramme allerdings noch nie meine Stärke. Ich hätte gerne mehr gerätselt und gebe dem Krimi daher nur gute vier von fünf Sternen.