Spannender Krimi im Stile Agatha Christies

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bücherfreund99 Avatar

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Zugegeben, die Aufgabe schien ambitioniert, mitten im Sommer einen weihnachtlichen Krimi zu lesen und angemessen zu rezensieren. Nach getaner Arbeit muss ich sagen: Die Arbeit war die reine Freude. Das lag an mehreren Faktoren. Die Geschichte spielt in der beschaulichen Küstenstadt Weymouth in Südengland. Die handelnden Personen werden von Benedict nachvollziehbar konturiert. Der Mörder, der sich R.I.P. nennt, kündigt an, dass bis Weihnachten vier Menschen sterben würden, falls Edie O’Sullivan die Rätsel nicht lösen und ihn somit stoppen würde. Die ‚Rätselmacherin‘ Edie verfasst erfolgreich Kreuzworträtsel für Zeitungen und legt mit Vorliebe Puzzles. Nach dem ersten Mord erhält sie von R.I.P. einen entsprechenden Brief mit sechs Puzzlestücken, die auf einen weiteren Tatort hindeuten.
Die Ermittlungen werden geleitet von Inspector Sean Brand-O‘Sullivan, Edies Großneffe und ihr Adoptivsohn. Da R.I.P. nach weiteren Morden Edie erneut mit Puzzlestücken versorgt, unternimmt sie zum Ärger Seans eigene Ermittlungen. Edie entpuppt sich als kauzige und grantige Variante von Agatha Christies Miss Marple. Immer mehr Verdächtige kommen ins Spiel, wobei deren Vergangenheit neue Sichtweisen in den Ermittlungen zutage fördert.
Benedict schreibt in einer lebendigen Sprache, die Kapitel sind relativ kurz und ermuntern zum Weiterlesen. Sie versteht es, die Spannung zu steigern und bis zum Showdown aufrechtzuerhalten. An der Seite von Edie werden die Lesenden zu Parallelermittlern.
Benedict ist ein unterhaltsamer Krimi gelungen, der interessante Charaktere, die englische Lebensart sowie individuelle Lebensentwürfe vor dem Hintergrund der Vergangenheit geschickt verwebt. Entstanden ist ein unterhaltsamer vorweihnachtlicher Krimi, der auch im Sommer Lesegenuss bereitet.