Ein spannender Einstieg, der durch stimmungsvolle Beschreibungen und interessante Figuren besticht

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alekto Avatar

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Das Buchcover empfinde ich als passend gestaltet, da dies ebenso düster wie mysteriös ausgefallen ist. Zudem ist darauf das Titelgebende Nachthaus abgebildet, das keiner als der verlässt, der es betreten hat.
Jo Nesbø liefert einen gekonnten Einstieg in seinen Krimi ab. Schon auf den ersten Blick, d.h. nach wenigen Seiten, hatte ich einen guten ersten Eindruck von Protagonist Richard und seinem einzigen Freund Tom im verschlafenen Ort Ballantyne gewonnen. Dabei ist es dem Autor gelungen, den Frust, den Richard mit seinem Umzug nach Ballantyne verbindet, in passende Worte zu kleiden, so dass dieser für mich nachvollziehbar geworden ist. Richard sucht das Abenteuer, da in Ballantyne einfach so gar nichts los ist. Dabei erweist sich der erst vierzehnjährige Richard als scharfsinnige Beobachter seiner Umgebung, was das Kastensystem in der Schule anbelangt oder aber auch die Spitznamen, die er seinen Lehrern wie Fräulein Vogelgezwitscher gibt. Von sonst oftmals vorherrschende Einschränkungen, die Dicke wie Stotternde ausschließen würden von dem zynisch sarkastischen Blick, mit dem Richard sein Umfeld beurteilt, lässt der Autor sich dabei nicht bremsen.
Insofern bin ich gespannt zu erfahren, wie "Das Nachthaus" sich im weiteren Verlauf entwickeln wird und insbesondere dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, das in Verbindung mit dem Verschwinden von Tom steht, sowie mehr über das Titelgebende Nachthaus zu erfahren.