Genre-Mix zwischen Horror und Fantasy

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gormflath Avatar

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Richard Elauved erzählt im ersten Teil des Schauerromans, wie er als Jugendlicher von seiner Tante und seinem Onkel in der Kleinstadt Ballentyne aufgenommen wird, nachdem seine Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Als einer seiner Mitschüler spurlos verschwindet, hat Richard nur eine Erklärung: Tom sei in einer Telefonzelle am Waldrand wie in einem Horrorfilm in den Hörer gesaugt worden. Lediglich Karen, ebenso Außenseiterin wie Richard, glaubt ihm diese Geschichte und ermutigt ihn dazu, Hinweisen nachzugehen, die die Polizei nicht glaubt. Richard verfolgt die Rufnummer, die Tom angerufen hat bis zu einem verlassenen Waldhaus und erblickt ein furchterregendes Gesicht im Fenster. Danach beginnen Stimmen in seinem Ohr zu flüstern. Als ein weiterer Klassenkamerad verschwindet, versucht Richard umso mehr seine Unschuld zu beweisen..
Fünfzehn Jahre später werden die damaligen Ereignisse in einem anderen Licht geschildert, und es stellt sich beim Lesen immer wieder die Frage, wie glaubwürdig Richard überhaupt ist.
Noch einmal legt Jo Nesbø im dritten Teil des Buches eine absolute Kehrtwendung hin, die zwar Vieles erklärt, aber die Leser etwas ratlos zurücklässt.

Wer wie gewohnt einen Krimi wie aus der Harry-Hole-Reihe erwartet, wird von von Jo Nesbø diesmal überrascht, wenn nicht gar enttäuscht sein, denn mit „Das Nachthaus“ hat der bekannte Autor diesmal einen Genre-Mix aus Horror und Fantasy veröffentlicht. Wie immer schafft es der Autor, mit seinem Schreibstil zu fesseln, aber es bleibt Geschmackssache, ob man mit der Story voller Fantasy- und Horrorelemente etwas anfangen kann. Mich hat der Roman leider nicht überzeugt, auch wenn die Gesamthandlung stimmig erscheint.