Horror um das Nachthaus

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laberladen Avatar

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Darum geht’s:

Richards Freund Tom ist weg. Die Erwachsenen befürchten, dass Richard Tom in den Fluss gestoßen hat und er dort ertrunken ist. Doch was mit Tom wirklich passiert ist, will Richard niemand glauben, denn es klingt wie eine Ausrede – oder die Ausgeburt einer durchgeknallten Fantasie.

So fand ich’s:

Ich bin ein großer Fan von Nesbøs Serienheld Harry Hole. Aber auch andere Bücher des Autors haben mich durchaus überzeugt. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass Nesbø wieder ein Buch außerhalb dieser Serie vorlegt.

Über Nesbøs Erzählkunst braucht man nicht viel zu sagen. Er hat es einfach drauf, LeserInnen von der ersten Seite ab mit in die Geschichte zu nehmen und dafür zu sorgen, dass man am Haken hängt und nur für Notfälle eine Lesepause machen möchte. “Das Nachthaus” hatte für mich Anklänge an Stephen Kings Erzählweise, was mir außerordentlich gut gefallen hat.

Man meint, zwei ganz gewöhnliche Jugendliche in einer langweiligen Kleinstadt zu begleiten, bis die Erzählung langsam in einen Wahnsinn rutscht. Und diese Schlitterpartie macht man mehr als einmal mit, bis man selbst nicht mehr unterscheiden kann, was wirklich passiert und was nicht. Die Figuren sind greifbar und der Erzähler Richard scheint ein geradliniger, neugieriger, aber etwas eigenbrötlerischer Teenager zu sein. Es auchen einige spannende Nebenfiguren auf, die die Geschichte bereichern.

Neben Elementen von Thriller und Fantasy gibt es eine ordentliche Dosis Horror, was nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehört. Deshalb kommt “Das Nachthaus” für mich persönlich nicht an Nesbøs Krimis heran, denn Geschichten um Mord und Totschlag lese ich neben Gay Romance eben einfach am liebsten. Ich kann mir vorstellen, dass eingefleischte Horrorfans mehr Freude am Nachthaus haben werden als ich, aber trotzdem habe auch ich mich durch das Buch mit Spannung und Gruselfaktor a la Kafka gut unterhalten gefühlt.