Nicht das, was ich mir erhofft hatte

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kimvi Avatar

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In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Da Richard den Nachmittag mit Tom verbracht hat und ihn danach niemand mehr gesehen hat, ist für die Polizei und die Bewohner schnell klar, dass Richard Tom etwas angetan hat. Das, was Richard der Polizei erzählt, ist nahezu unglaublich...

Ich habe schon einige Bücher des Autors mit großer Begeisterung gelesen, da Jo Nesbø fesselnd schreibt und es immer von Anfang an versteht, mich in den Bann der Ereignisse zu ziehen. Das war zunächst auch dieses Mal so, denn die Handlung, die in drei Teile gegliedert ist, startet vielversprechend.

Der Autor beschreibt Protagonisten und Handlungsorte so anschaulich, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Deshalb hat mich die Entwicklung, die diese Geschichte nimmt, auch eiskalt erwischt. Denn plötzlich hat man das Gefühl, einen Horrorroman mit Fantasy-Elementen zu lesen. Das war nicht das, was ich erhofft und erwartet hatte. Da Richard die Dinge aus seiner Sicht schildert, war mir zunächst auch nicht klar, wie weit ich diesem Erzähler trauen kann. Dennoch habe ich mich auf seine Erzählung eingelassen und den Horror auf mich wirken lassen.

Keine Frage, Jo Nesbø kann wunderbar schreiben und die relativ kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein, dennoch konnte mich der Handlungsverlauf, den ich im ersten Teil zwar ungewohnt, aber noch recht fesselnd fand, nicht durchgehend begeistern. Gerade beim zweiten und dritten Teil hatte ich Schwierigkeiten, dem Ganzen noch interessiert zu folgen. Das liegt aber an mir und ist reine Geschmackssache.

Wenn man gerne Horrorgeschichten liest, die mit Fantasy-Elementen gespickt sind, wird man sicher begeistert sein, doch für mich war dieser Roman leider enttäuschend.