Ziemlich abstrus... aber unterhaltsam!

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damarisdy Avatar

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Ich habe mich sehr über den Titel "Das Nachthaus" von Jo Nesbø gefreut, welcher mir vom Hörbuch Hamburg Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar in Form eines Hörbuches über Netgalley freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich hierbei von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keinerlei Weise beeinflusst wurde.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch des Autors gelesen und mag seine Art und Weise zu erzählen recht gern. In diesem Buch kann man aber nicht mit dem Standard von Nesbø rechnen, hier wagt er sich an neues Metier. Darauf bin ich schon gekommen, bevor ich mit dem Buch gestartet hab, da es bereits einige Leserstimmen gab. Diese machten mich aber umso neugieriger und ich wollte mich einfach mal auf was Neues einlassen.

Die gesamte Geschichte über begleitet der Leser die Figur Richard, einem Teenager, der zu Anfang mit einem seiner Freunde einen Telefonstreich begeht, der fatale Auswirkungen für sie beide hat. Denn Richard's Freund verschwindet daraufhin unter ominösen Umständen von der Bildfläche, genauer möchte ich nicht darauf eingehen. Es wird aber schnell klar, dass wir es hier wohl mit übernatürlichen Dingen zu tun haben. Damit hätte ich niemals gerechnet, hätte ich die Rezensionen zuvor nicht gesehen. Es kann also gut sein, sich vorher zu informieren, dass man in etwa weiß, worauf man sich hier einlässt. Hätte ich damit gar nicht gerechnet, weiß ich nicht, wie ich reagiert hätte. So übernatürliches Zeugs ist nicht unbedingt mein Ding, es sei denn, ich lese bewusst Fantasy. Aber gut, weiter im Text. Richard wird natürlich daraufhin nicht geglaubt, auch nicht, als ein weiteres erschreckendes Ereignis passiert, was uns zu besagtem Nachthaus führt. Und so nimmt die Geschichten ihren Lauf und der ist auf jeden Fall absurd und nicht vorherzusehen...

Richard mochte ich die gesamte Lese- bzw. Hörzeit über nicht besonders, er ist schon ein ziemlich frecher Junge, der dann aber natürlich eingeschüchtert wird und quasi allein dasteht. Ich fiebere nichts desto trotz mit ihm mit und will, dass er Gehör findet und einen Ausweg aus der ganzen Misere findet. Im Laufe der Zeit findet er dann doch Verbündete, doch ist denen wirklich zu trauen!? Der Autor wirft die Geschehnisse und Annahmen vom Leser dann nämlich immer wieder über den Haufen und lässt uns teilweise ratlos zurück. Erst gen Ende wird einem das ganze Ausmaß bewusst und es stellt sich ein gewisser AHA-Effekt ein.

Das Buch ist in drei unterschiedlich dicke Teile eingeteilt, die von der Storyline auf jeden Fall Sinn machen. Der Schreibstil ist super atmosphärisch und leicht, die Geschehnisse düster, skurril und teilweise auch etwas ekelig, aber insgesamt ist das Buch nicht zu schlimm, würde ich sagen, da habe ich weitaus krassere Storys gelesen.

Fesseln konnte mich "Das Nachthaus" auf jeden Fall, auch, wenn ich mich mit manchen Ereignissen ein wenig arrangieren musste. Lässt man sich aber darauf ein und zieht die Geschichte durch, haben diese aber durchaus ihre Berechtigung. Ich finde es auf jeden Fall gut und mutig, dass sich der Autor mal an was anderes getraut hat. Daher vergebe ich eine entsprechende Lese- und Kaufempfehlung und gute 4 Sterne für die spannende und kurzweilige Unterhaltung ****