Das Nest

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toniia Avatar

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Der Roman “Das Nest” von Cynthia D’Aprix Sweeney spielt in New York und thematisiert im Grunde, was eine Familie einem geben kann.
Es gibt keinen ausgewählten Protagonisten, stattdessen handelt es sich um eine Familie und Personen, die mit dieser Familie verwoben sind. Familie Plumb besteht aus den vier Geschwistern Leo, Jack, Bea und Melody, die alle in ihren Vierzigern sind. Ein jeder von ihnen hat oder hat auch nicht seine eigene Familie und Probleme, insbesondere finanzielle Probleme, die gut die Hälfte des Buches einnehmen. Der Titel des Buches beschreibt für die vier Geschwister ihr Erbe, dass sie im Laufe des Buches erwartet haben, aber leider viel geringer ausfällt, als sie es erwartet haben, woran Leo alleine schuldig ist. Plötzlich damit auseinandergesetzt, dass ihnen allen dieses Geld fehlen wird, was sie irgendwo schon eingeplant haben, beginnt für die vier eine stressige Zeit. Melody und Jack kämpfen mit Existenzängsten, Leo verzweifelt in dem Versuch, seine Geschwister auszuzahlen und Bea kämpft mit ihrer Schreibflaute als Autorin.
Die Kapitel erzählen aus den verschiedensten Sichten der Figuren. Jede von ihnen hat ihre eigene Hintergrundgeschichte und klare Meinungen. Zu Anfang ist es noch etwas undeutlich, warum man in so viele Figuren Einblick enthält, am Ende führen alle Fäden zusammen. Mir persönlich sind alle Charaktere positiv aufgefallen, selbst die, die nicht die besten Entscheidungen getroffen haben, sind nicht nervig oder unausstehlich.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, er ist flüssig (manchmal fast schon ein wenig zu flüssig, wie Vergangenheit und Gegenwart ineinander verwoben ist) und sehr gut zu lesen.
Insgesamt war das Buch sehr angenehm zu lesen. Es war leichte Lektüre mit einem herzerwärmenden Ende, das gute Laune mache. Ein Stern Abzug muss ich aber geben, da das Buch mich dann doch nicht sonderlich gefesselt hat. Aufgrund fehlender Spannung, konnte ich den Roman doch immer schnell wieder weglegen.