das "Nest", das keines ist

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„Das Nest“, das keines ist

Matilda – der Auslöser dieses Romans ist noch unverdorben. So formuliert sie es nach dem schrecklichen Unfall so:“Ich kann nicht noch mehr verlangen, weil ich bekommen habe, was ich verdient habe“. In ihrer Unschuld erkennt sie Anstand und Grenzen.

Die Geschwister Leo, Bea, Jack und Melody haben Wünsche, die sie durch das Geld eines Fonds,“das Nest“, der demnächst aufgeteilt werden soll, glauben, erfüllen zu können. Hochverschuldet, um einen Lebensstandard zu erhalten, den sie sich gedacht haben – getrieben von dem Anschein mithalten zu müssen:mehr Geld, mehr Status, mehr Lebensqualität, mehr als sie in ihrer Unvollkommenheit sind, das teure New York peitscht die Wünsche an.
Nun kommt es anders als geplant und bringt die Geschwister in Bedrängnis.
Dann der Verlust, die Endgültigkeit und das Neuordnen der Puzzlesteine.
Die Protagonisten, die Geschwister, Bea, Leo, Jack und Melody begeben sich auf einen mühseligen Weg, begleitet von Lügen, Betrug, Sehnsucht Schmerz, Leichtigkeit und letztendlich Liebe– und wir begleiten sie. Wir erhalten einen Einblick in die Lebensart des heutigen New York, dessen mitunter irrwitzigen Facetten.
Nach dem Höhepunkt und einer beginnneneden Einsicht und den daraus folgenden Lebensveränderungen aus Notwendigkeit, flacht die Geschichte nicht ab, sondern erfordert auch das eigene Nachdenken, die Reflektion bis zum bemerkenswerten Endspurt, bei dem eine beschädigte Rodinfigur – sind wir nicht alle versehrte Schätzchen - eine Rolle spielt
Alles das, was auch wir, falls wir bürgerliche Leser sind, als Grenze zum Erträglichen erachten, kann ja im wahren Leben passieren – wir zittern, schaudern und durch den immer wieder als roten Faden durchziehenden Humor, können wir herzlich lachen ünd auf den Schaumkronen eines drohenden Gewitters dahinfliegen – das ist Lesevergnügen pur - klar gelenkt von dem spannungsreichen und bestens konstruiertem Aufbau dieses tollen Erstlingswerks.