Dresden in Aufruhr

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fibelleser Avatar

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Anne Stern hat einen historischen und emotional bewegenden Roman über das Dresden der Zeit 1848/49 geschrieben. Ich bin direkt mit Band zwei in das Dresden - Epos eingestiegen. Obwohl mir Kenntnisse über Elise und ihre Familie fehlen, habe ich mich sofort in dem Roman wohlgefühlt und hatte nicht den Eindruck, dass mir Wichtiges fehlt.
Das Cover hatte für mich drei wichtige Punkte: die Frau, die Semperoper und das Feuer. Das Cover hat nicht zu viel versprochen. Alle drei Dinge haben einen großen Stellenwert im Roman eingenommen.
Anne Stern schreibt in einem spannenden unterhaltsamen Stil. Die Stadt Dresden und ihr Prunkstück - die Semperoper - nehmen neben der Familiengeschichte um Elise einen breiten Raum ein. Auch wenn knapp 180 Jahre vergangen sind, macht es Spaß den Beschreibungen der Stadt zu folgen. So manche Ecke erkennt man wieder. Die Oper ein wichtiger Punkt für die gehobene Schicht in Dresden. Aber viele Menschen, die dort arbeiten wollen Anerkennung und ein Dresden mit einer Verfassung für alle Bürger.
Der historische Kern zeigt, dass Dresden auch zur Zeit der Revolution 1848 viele gesellschaftliche Veränderungen hinnehmen muss. Die Rolle der Frauen in dieser Zeit hat sich bis zur Gegenwart sehr zum Positiven verändert. Elise war in ihrer Ehe ziemlich eingeschränkt und stand regelrecht unter der Führung ihres Ehemannes. Eigenes Handeln und Denken wurde nicht von ihr erwartet. Im Gegenteil das war sehr unerwünscht. Trotzdem konnte Elise sich nicht so recht in diese Rolle zurückziehen und hat mit ihren eigenmächtigen Entscheidungen mehrfach ihren Ehemann zum Despoten werden lassen.
Ein lesenswerter Roman.