Musik, Frauenrechte und Maiaufstände im historischen Dresden

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wetterfrosch Avatar

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Rot das Feuer ist der zweite Band der historischen Dresden-Reihe der Autorin Anne Stern. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Elise Spielmann, die eine bekannte Violinistin der damaligen Zeit ist, jedoch unglücklich von ihrem Vater mit dem Hofkomponisten Anton Jacobi verheiratet wurde. Da ihre Ehe kinderlos blieb, adoptieren sie das Mädchen Netty, deren Mutter verstorben ist. Netty bringt Freude in das Leben von Elise.
Neben Elises Leidenschaft für Musik und die Semperoper, schlägt ihr Herz für den
Kulissenmaler Christian.
Zudem macht sich Unruhe in der Stadt Dresden breit. Eine Frauenrechtsbewegung entwickelt sich und Unzufriedenheit, Hunger und Armut der Bevölkerung sorgen für einen Aufstand, an dem sich selbst Richard Wagner, damals Kapellmeister an der Smperoper, beteiligt. Auch Frauenrechtlerinnen ziehen im Jahr 1849 in den Maiaufständen mit in den Kampf.
Das eher düstere Cover mit dem Portrait einer jungen Frau drückt die Atmosphäre der aufgewühlten Bürgerschaft und die für viele Menschen schwierige Zeit aus.
Der Sprachstil der Autorin ist sehr gut beschreibend, flüssig und lässt Emotionen und
Erlebnisse nachempfinden. Insbesondere das Thema Semperoper und die Liebe zur
Musik kommen gut zur Geltung.
Die Protagonisten sind vielfältig und authentisch dargestellt. Es macht Spaß sie zu begleiten und mit ihnen in das damalige Leben einzutauchen.

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter und unterhaltsamer historische Roman im historischen Dresden mit der Semperoper und gesellschaftlichen Unruhen als zentrale
Elemente. Alle Bände sollten in der entsprechenden Reihenfolge gelesen werden. Sie vermitteln einen wundervollen Blick auf das historische Dresden und ich freue mich schon auf den dritten Band.