Interessante Idee, aber die Ausführung hätte besser sein können

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müms Avatar

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Marie entdeckt die handgefertigten Masken ihres verstorbenen Großvaters und lässt sich von ihrer Großmutter die Geschichte dazu erzählen. Diese handelt von der Urmutter Frau Percht, dem Mädchen Criste und der Verdrängung des alten Glaubens durch die Kirche.

Nach einem vielversprechenden Beginn, der mich vor allem durch die Nacherzählung einer alpenländischen Sage begeistert hat, wurden meine Erwartungen leider enttäuscht. Die Rahmengeschichte um Marie ist kaum mit der eigentlichen Handlung verbunden, die Geschichten von Frau Percht und Criste hätten auch ohne diese Einführung funktioniert.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack etwas zu simpel und hätte von einer weiteren Überarbeitung profitiert. Die Sätze gingen oftmals nicht flüssig ineinander über, genauso wenig wie die Ereignisse in der Geschichte, die häufig ohne Übergang aneinandergereiht wurden. Es wurde außerdem wenig Wert auf die Beschreibung der Umwelt, der Charaktere und ihrer Gedanken und Gefühle gelegt, sodass ich mich nie richtig auf die Geschichte einlassen konnte und alles etwas emotionslos wirkte.

Die Handlung fand ich im Prinzip gut, ich hätte mir aber eine genauere Ausführung von vielen Ereignissen gewünscht. Allgemein finde ich, dass der Roman davon profitiert hätte, etwas länger und dadurch detaillierter zu sein. Die Behandlung der Perchtensage ist das, was mich auf den Roman aufmerksam gemacht und schließlich auch zu Ende lesen gelassen hat, jedoch hätte ich mir auch hier eine genauere Ausführung gewünscht.

Die Illustrationen zwischen den Kapiteln fand ich passend und trugen zum Leseerlebnis bei.

Ich würde den Roman denen empfehlen, die sich für Sagen interessieren und einen einfachen Schreibstil bevorzugen.