Noch weit von einem guten Roman entfernt

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sandra falke Avatar

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Gerne würde ich diesen Roman aufgrund der spannenden Kernthematik loben, doch fällt dies unglaublich schwer.

Die Narrative ist zunächst in eine vollständig unnütze Rahmenhandlung eingebettet, die nichts mit der Geschichte selbst zu tun hat, kaum zur Kontextualisierung des Inhalts beiträgt und zu oberflächlich ist, um irgendwie Empathie für das Thema zu erzeugen. Eher stören bereits auf den ersten Seiten zahlreiche Wortwiederholungen und unbeholfen Satzstrukturen dabei, in den Stoff überhaupt reinzukommen. Ein guter Abschluss ist mit dem Rahmen ebenso nicht geboten – die Geschichte wäre wesentlich stärker gewesen, hätte sie unmittelbar begonnen.

Besser wird die Geschichte, sobald die doch recht dynamisch gestalteten Hauptfiguren ihre Charakter entfalten und aufeinander treffen. Criste und Linhart sind interessante Individuen, deren Lebenstragik eine schöne Geschichte bietet.

Leider bleiben die mythischen Beschreibungen, Frau Perchts Unterwelt, ihre Funktion, und sogar Cristes Entwicklung so vage und unkontextualisiert, dass die angedeuteten – potentiell interessanten – Aspekte der Kulturkritik und der Glaubensgeschichte dahinter erlöschen.

Der Roman ist meines Erachtens noch mehrere Lektorate davon entfernt, gut zu sein. Schade, denn Potential wäre vorhanden.