Berührend und traurig

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ada2011 Avatar

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Ich tat mich erst ein wenig schwer, mit dem "Pferd im Brunnen" von Valery Tscheplanowa. Das Buch ist keines, welches man einfach mal schnell durchpflügt und wieder vergisst. Valery Tscheplanova verwendet eine blühende Sprache. Sie beschreibt ehr eindrucksvoll das triste Einerlei der vielen Tage der Großmutter Nina und die Leben der anderen Frauen dieser Familie.
Ich tat mich anfangs schwer mit dem Filtern des "Wer ist wer?", aber schließlich hatte jede Frau dann ihren Namen und ihre Geschichte.
Trist wird das Leben in der Sowjetunion beschrieben, harte Arbeit, wenig Lohn, wenig Brot und Männer, die rasch das Weite suchen oder fallen ...
Geordnete Leben sehen anders aus. Die Wende bringt neue Ufer, die auch nicht für alle Glück und Erfolg bescheren.
Glücksmomente haben mir gefehlt, denn die gab es sicher auch, die gibt es immer, selbst im tristesten Grau.
Schön fand ich, dass Frau Tscheplanova letztendlich das Vermächtnis ihrer Großmutter aufgesucht hat und ihre Wurzeln nicht in Vergessenheit geraten sind.