Ein Stück russischer Geschichte ohne Heldentum

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asc259 Avatar

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Das normale Leben in der Sowjetunion und später Russland. Darum geht es in diesem Roman. Hauptperson ist Großmutter Nina, die selbstbewusst durchs Leben ging, die den Ton angab in ihrer Familie. Sie war nicht gerade unkompliziert. Stolz und modebewusst stöckelte sie durchs Leben,
auf hohen Absätzen, um ihre Größe zu kompensieren. Sie hatte kein einfaches Leben wie alle Frauen, um die es hier geht, ihre Mutter Tanja, die zwar Analphabetin war, ihr Leben jedoch meisterte, ihre Tochter Wanja, die nach Deutschland ging. Die Männer in diesem Roman sind nur Randfiguren. Ein lesenswertes Stück russischer Geschichte, wo es ausgerechnet mal nicht um Krieg und Heldentum geht, allerdings um die Folgen im Lazarett und im Prothesenwerk. Mittelpunkt ist die 70 Quadratmeter große Wohnung mit dem blauen Linoleum im Flur, dem Fischgrätenparkett und dem Schaukelstuhl. Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Zeitsprünge hin und zurück störten mich nicht. Daher volle Punktzahl.