Frauenleben zwischen den Welten

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reimon Avatar

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Gar nicht so weit weg, und doch ein fremder Kulturkreis. Wie nebenbei wird beim Lesen ein Teil der Geschichte der Sowjetunion lebendig.
Die autobiographisch beeinflusste Hauptgeschichte ist die zwischen der erzählenden Enkelin Walja und ihrer Großmutter Nina. Als sich Walja auf die Suche nach ihrer Herkunft macht, erfährt sie nach und nach vom schweren Schicksal ihrer Großmutter, über das diese nie gesprochen hat. Beiden Frauen geht ihre Unabhängigkeit über alles. Die langsam entstehende Freundschaft der beiden hat einen schönen Höhepunkt im Satz der Großmutter: „Auch wenn du nicht meine Enkelin wärst, sondern eine Fremde, ich würde dich mögen.“
Ein bisschen verwirrend sind immer wieder die Beziehungen der verschiedenen Frauen in der Geschichte zueinander, weil häufig zwischen den Generationen bis zur Urgroßmutter gewechselt wird.
Es ist mir ein bisschen schwer gefallen, mich auf Tscheplanowas Sprache einzulassen. Bildstark, wie im Klappentext bezeichnet, ist sie allerdings.