Lebenszyklen
Alles verläuft zyklisch in der Welt von Das Pferd im Brunnen. Der Morgen geht in den Abend über, es wird geboren und getauft und am Ende bettet man das Haupt auf jenem Totenkissen, für welches man über Jahre hinweg die Haare vom eigenen Haupt gesammelt hat. Valery Tscheplanowa beschreibt all dies mit unaufgeregter Gelassenheit, die für uns der Schlüssel ist in eine Welt, die in diesem Land nur wenige mit eigenen Augen gesehen haben.
Im Zentrum der Erzählung steht Nina, ihre Großmutter. Sie ist ebenso resolut wie sensibel. Auf ihren strammen Fesseln schreitet sie durchs Leben, von den Lehmstraßen ihres Dorfes bis in die große Stadt. Sie ist ebenso erbarmungslos wie sanft. Ihren Sohn straft sie mit Missachtung, während sie ein verletztes Kätzchen liebevoll gesund pflegt, nur um es im nächsten Moment wieder vor die Tür zu setzen. Facetten setzen sich in ihr wie Mosaiksteinchen zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben am Ende ein komplexes Bild voller Widersprüche.
Valery Tscheplanowa entwirft Szenerien, die nicht mehr loslassen. In klaren Worten beschreibt sie einmal den eigenen Tod, wie sie ihn sich vorstellt: Vom Nierenversagen, welches das Wasser in die Lungen treibt, über den Herzstillstand bis hin zum Hirntod, auf den langsam aber sicher die Zersetzung aller Körperzellen folgt. Abgeschreckt und fasziniert fragt man sich, wie jemand mit solcher Detailverliebtheit den eigenen Tod, den Tod eines jeden Menschen, vor Augen haben kann und es packt einen die Ehrfurcht vor dieser Autorin, die nicht einmal Themen scheut, vor denen sich ein Großteil der Menschheit sein Leben lang drückt.
Das Pferd im Brunnen besticht mit Intimität, die persönliche Wahrnehmung atmet in jeder einzelnen Seite. Ohne zu verklären, lässt er die Welt des Sozialismus erstehen, wie ihn die Menschen gelebt haben und wird damit zu einem Roman, der heutzutage wichtiger ist denn je.
Im Zentrum der Erzählung steht Nina, ihre Großmutter. Sie ist ebenso resolut wie sensibel. Auf ihren strammen Fesseln schreitet sie durchs Leben, von den Lehmstraßen ihres Dorfes bis in die große Stadt. Sie ist ebenso erbarmungslos wie sanft. Ihren Sohn straft sie mit Missachtung, während sie ein verletztes Kätzchen liebevoll gesund pflegt, nur um es im nächsten Moment wieder vor die Tür zu setzen. Facetten setzen sich in ihr wie Mosaiksteinchen zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben am Ende ein komplexes Bild voller Widersprüche.
Valery Tscheplanowa entwirft Szenerien, die nicht mehr loslassen. In klaren Worten beschreibt sie einmal den eigenen Tod, wie sie ihn sich vorstellt: Vom Nierenversagen, welches das Wasser in die Lungen treibt, über den Herzstillstand bis hin zum Hirntod, auf den langsam aber sicher die Zersetzung aller Körperzellen folgt. Abgeschreckt und fasziniert fragt man sich, wie jemand mit solcher Detailverliebtheit den eigenen Tod, den Tod eines jeden Menschen, vor Augen haben kann und es packt einen die Ehrfurcht vor dieser Autorin, die nicht einmal Themen scheut, vor denen sich ein Großteil der Menschheit sein Leben lang drückt.
Das Pferd im Brunnen besticht mit Intimität, die persönliche Wahrnehmung atmet in jeder einzelnen Seite. Ohne zu verklären, lässt er die Welt des Sozialismus erstehen, wie ihn die Menschen gelebt haben und wird damit zu einem Roman, der heutzutage wichtiger ist denn je.