Lesenswertes Debüt

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steffi kohl Avatar

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„ Das Pferd im Brunnen“ erzählt eine autobiographisch inspirierte Familiengeschichte . Es ist der Debütroman von Valery Tscheplanowa .
Das Cover , gestaltet im impressionistischen Stil , hat mich sofort angesprochen. Dieses farbenfrohe Bild ließ mich eine fröhliche Familiengeschichte erwarten , aber das ist sie wahrlich nicht. Geschrieben wird von 4 starken Frauen , die es oft sehr schwer im Russland des 20. und 21. Jahrhunderts - ab dem Zweiten Weltkrieg über die Perestroika bis in die Gegenwart - haben.
Farbenfroh empfand ich aber die Erzählweise. Manchmal wurde das Lesen erschwert durch die mangelnde Chronologie der einzelnen Kapitel. Das wiederum passt aber zur Idee der Spurensuche.
Walja begibt sich auf eine ganz persönliche Suche nach ihren Wurzeln. Sie wurde in der Sowjetunion geboren, kommt mit acht Jahren nach Deutschland und kehrt erst nach Jahrzehnten in ihr Geburtsland zurück.
Die Autorin zeichnet eine klare Sprache aus ;knappe Sätze , aber tiefgründige Beobachtungen, die den Leser manchmal erschrocken zurücklassen. Tscheplanowa macht es ihren Lesern nicht immer leicht.
Aber am Ende merkt man, dass die bunten Farbtupfer des Covers zu den Eindrücken von den einzelnen dargestellten personen passen und plötzlich ein Ganzes ergeben : eine junge Frau ( auf der Suche nach ihrer Identität).