Poetische Sprache

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ellinorliest Avatar

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Das Pferd im Brunnen zu bewerten fällt mir ein wenig schwer. Die Sprache gefiel mir außerordentlich gut, sie ist sehr bildhaft und poetisch. Dennoch fiel es mir wahnsinnig schwer in die Geschichte hineinzukommen. Erst nach etwa 70 Seiten konnte mich das Buch packen, reichlich spät bei noch nicht einmal 200. Ich wusste lange nicht, wer wer war, fand die Szenen zu unzusammenhängend und dahin geworfen. Erst eine zarte, sich langsam anbahnende Liebesgeschichte, die abrupt und bösartig unterbunden wird, hatte meine volle Aufmerksamkeit. Davor war es tatsächlich nur die Sprache die mich faszinierte.
Was ich jedoch sehr toll finde ist, dass die Autorin es schafft, eine Familiengeschichte, die im 2. Weltkrieg beginnt und erst heute endet, auf so wenigen Seiten zu erzählen. Andere hätten dafür hunderte von Seiten und eventuell sogar mehrere Bände gebraucht und am Ende vielleicht gar nicht mehr erzählt als Valery Tscheplanowa.
Das Pferd im Brunnen ist für mich kein Highlight, aber dennoch ein empfehlenswertes Buch. Denn vielleicht war es für mich einfach nur der falsche Zeitpunkt.