Sterben ist wie ein verlorener Zahn

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digitus Avatar

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Das Cover ist eines von denen, die ich gerne als Plakat zum an-die-Wand-hängen hätte: Bunte Farben, die erst beim zweiten Blick das Motiv freigeben.

Das Buch hat mich gleich mit den ersten Sätzen gefangen genommen: Es wird das Bild der verstorbenen Großmutter gezeichnet, die nicht besonders groß aber offenbar stets präsent war.

Im zweiten Kapitel werden dann drei Frauen vorgestellt; Tanja, Nina und Lena.

Und diese Frauen begegnen uns in den weiteren Episoden schlaglichtartig wieder: beim Zubereiten eines Radieschensalats, beim Schlangestehen nach Eiern.

Es sind wortgewaltige Puzzlesteine, die sich zu einem Ganzen fügen.

Der Krieg ist allgegenwärtig, eine der stärksten Episoden handelt von einer Klinik, in der Kriegsamputierte Prothesen angepasst bekommen.

Und immer wieder wird der Alltag im real existierenden Sozialismus geschildert: Armut und Kargheit verbunden mit innerem Reichtum.

Ein leises und unspektakuläres Buch gerade damit aber mächtig und bewegend. Lesetipp.