Eine Reise ins Ungewisse

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cadoli Avatar

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Das Cover wirkt wie ein Gemälde, es ist in dunkleren Farben gehalten
Blick vom Ufer in der Ferne, am Horizont ein großes Schiff
Michael Köhlmeier erzählt in seinen Roman ebenso stimmungsvoll und ruhig von einer besonderen Seereise.
An Bord des Schiffes eine Handvoll Menschen, Intellektuelle, die der russischen Revolution nicht genehm waren. Diese Transporte fanden vor 100 Jahren tatsächlich statt und es wurden damals mehr als 200 Personen außer Landes gebracht. Diese historische Tatsache verknüpft Michael Köhlmeier sehr geschickt in seinem neusten Werk.
Anouk Perleman-Jacob befand sich damals als 14jährige an Bord eines solchen Schiffes gemeinsam mit ihren Eltern. Inzwischen 100jährig bittet sie den Autor ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. Das zentrale Thema in ihrer Erinnerung ist diese Seereise und das dortige Aufeinandertreffen mit Lenin, der sich ebenfalls an Bord befindet.
In ihren Erinnerungen springt sie oftmals zwischen verschiedenen Zeiten und Ereignisse, die für sie sehr prägend und belastend waren.
Das Buch mit seinen gut 200 Seiten liest sich sehr gut und die philosophischen Ansätze und Überlegungen von seitens Anouks, aber auch die, des Autoren bieten viel Raum für eigene Gedankengänge.

Ein sehr lesenswerter Roman mit großen Mehrwert - zunächst historische Details, die zu eigenen Nachforschungen anregen, aber auch eine gut erzählte Geschichte über durchaus existenziellen Fragen.