Hochinteressant

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gustav Avatar

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Das Philosophenschiff ist vielmehr als eine reine Autobiographie in Novellenform. Man erlangt als Leser interessante Einblicke in die Russische Revolution, Terror, Angst und Vertreibung. Hochinteressant geschrieben und nicht als reines Geschichtswissen verpackt, sondern emotional, greifbar und authentisch. Eine Zeit, die uns im Westen eher weniger bekannt ist und dennoch so viel mehr Aufmerksamkeit verdient, da sie tief tragisch ist. Anfang des 20. Jahrhunderts entledigte sich die neu formierende Sowjetunion einer ganzen Reihe von Intellektuellen, die nicht hinter dem neuen System standen. Unter anderem wurden diese durch die später sogenannten Philosophenschiffe in ein Exil geschickt das den Betroffenen bis zur Ankunft unbekannt war.
Ich habe dieses Buch in einer Sitzung gelesen und kann es uneingeschränkt empfehlen. Auf so wenigen Seiten hat es der Autor geschafft, dem Leser das Gefühl der ewigen Ungewissheit, des Verlusts und der Verzweiflung aufzuzeigen. Ein großartig recherchiertes Buch, das mich sehr mitgerissen hat.