Humanitäre Deportation

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reg1ne Avatar

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Die 100-jährige Anouk Peleman-Jacob will einem Schriftsteller, dem man nicht immer glaubt, einen Teil ihrer Geschichte erzählen. Sie hatte ein bewegtes Leben, dass sie über Paris, St. Petersburg, Berlin und den USA bis nach Wien bringt. Die ersten Jahre im Exil immer mit der Angst lebend, dass auch im Ausland die russischen Spitzel aktiv sind und man niemandem trauen kann. Die Absurdität der Bolschewikischen Angst vor den Intellektuellen zeigt ihren Höhepunkt in den Philosophenschiffen, die es wirklich gab zur Zeit Trotzkis in Russland. Die 14-jährige Anouk wird mit ihren Eltern deportiert "aus Humanität". Wissenschaftler und Künstler wurden des Landes verwiesen, sonst wären sie erschossen worden. Noch am Kai vor der Einschiffung werden von den gut 200 Intellektuellen die meisten erschossen, bevor sie das Schiff betreten können. Nach einem 5-tägigem Stopp auf hoher See wird der letzte Passagier an Bord gebracht: es ist Lenin selbst, der sich mit Anouk anfreundet.
Ich hatte mich sehr gefreut auf das Buch, auch das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Lektüre wäre sicher einfacher gewesen, wenn man sich besser mit der russischen Geschichte auskennen würde.