Schwere Kost

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anatara Avatar

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Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen. Ich finde es sehr schön gestaltet! Zu der Handlung: Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und gibt ihm den Auftrag, ihr Leben als Roman zu erzählen. Gemeinsam mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten „Philosophenschiffe“ auf Lenins Befehl ins Exil deportiert. An sich gab es das Philosophenschiff wirklich, ich dachte erst es ist Fiktion. "Philosophenschiff wird eine Aktion der bolschewistischen Regierung Sowjetrusslands genannt, bei der missliebige Intellektuelle im September und November 1922 außer Landes gebracht wurden. Der Urheber der Ausweisung, Lenin, hat dies als «Langzeitige Säuberung Russlands» bezeichnet."(Wikipedia) Bisher hatte ich von dem Autor Michael Köhlmeier noch nichts gehört und gelesen. Mit seinem Schreibstil tat ich mir jedoch etwas schwer, das häufige Wechseln von einer Zeit in die andere, die vielen russischen Namen, die langen verzweigten Sätze haben es sehr anstrengend gemacht in die Geschichte einzutauchen. Auch hat mir der emotionale Aspekt von diesem Buch gefehlt, die Protagonistin wirkte auf mich sehr emotionslos und kühl und zum Beispiel im Gespräch mit dem Schriftsteller ging es ihr nur darum, die Informationen sachlich weiterzugeben. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Gefühle und Emotionen mit eingebaut werden würden und das es einfach leichter zu lesen ist. Geschichtsinteressierte Leser erfahren in dem Buch viel über das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben im bolschewistischen Russland. Für mich war es leider jedoch nicht mein Buch.