Zwischen Sankt Petersburg und Berlin

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Eine sehr alte Dame erzählt einem Schriftsteller ihr Leben, damit er ihre erstaunliche Biografie der Nachwelt überliefert: Neu ist das Muster nicht, nach dem der Autor hier seinen Roman konstruiert, aber es gelingt ihm dennoch, Funken aus dieser Konstellation zu schlagen. Eine Frau, die mit Lenin ihre Heimat verlassen muss, die unvorhersehbar und unverdient an der Seite des Revolutionsführers des Landes verwiesen wird, das ist ein hervorragendes Motiv für einen Roman. Köhlmeier erzählt sachlich, aber souverän und mit Bedacht: Sein Buch wirkt dadurch verlässlich und glaubwürdig. Mit der Hauptfigur Anouk kreiert er zudem einen interessanten Charakter, dem man als Leser gerne durch die Wirren des Jahrhunderts folgt. Sankt Petersburg, Paris, Berlin sind immer eine Reise wert - auch wenn Anouk sie unfreiwillig angetreten hat, habe ich ihre Geschichte begeistert begleitet.