Fesselnde Fortsetzung

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bellis-perennis Avatar

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Dieser zweite Teil der Kraken-Trilogie hat mich so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen habe.

Worum geht’s?

Inspector Unaí López de Ayala ist nach dem Kopfschuss am Ende des ersten Teils noch immer krank geschrieben. Das Projektil konnte zwar entfernt werden, doch Kraken, wie Ayala seit seiner Kindheit genannt wird, kann derzeit nicht sprechen und kommuniziert per Handy mit den Seinen. Obwohl eine logopädische Therapie dringend angeraten ist, verweigert er diese zunächst.

Als dann eine junge schwangere Frau ermordet aufgefunden wird, will Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna, das man Ayala hinzuzieht. Denn, die Frau, Annabell Lee, ist nicht nur ermordet, sondern nach dem „dreifachen Tod, einem keltischen Ritus, regelrecht hingerichtet worden. Dass die Frau einst Ayalas erste Liebe war, gibt dem Verbrechen eine sehr persönliche Note. Und sie wird nicht die einzige Tote in Ayalas Umfeld bleiben ....

Meine Meinung:

Wir tauchen wieder in die baskische Kleinstadt Vitoria ein, in der jeder jeden kennt oder, zumindest glaubt zu kennen.

Diesmal wird dem unmittelbarem Freundeskreis von Ayala ziemlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Asier, Lutxo, Jota zählen zu den potentiell Verdächtigen zumal sie abstreiten, nach wie vor Kontakt zu Annabell Lee gehabt zu haben. Bis dann einer der drei ebenfalls ermordet wird.

Immer wieder schwenkt die Autorin in das Jahr 1992 zurück, in dem die vier Freunde gemeinsam mit Annabell an einem archäologischen Sommercamp teilgenommen haben. Der Leser erfährt, warum Unaí so ist, wie er ist und warum er den Spitznamen „Kraken“ hat.
Diese Rückblenden gefallen mir recht gut, denn die Autorin deutet hier allerlei Möglichkeiten für die späteren Morde an.

Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren, in denen sich sowohl Ermittler als auch Leser verlaufen. Ich habe zwar relativ früh gewusst, welchen Hintergrund die Morde haben könnten, doch das hat mir die Spannung nicht genommen. Ein bisschen zu oft ist mir „modus operandi“ benutzt worden.

Der Schreibstil von Eva García Sáenz ist gut zu lesen. Dem einen oder anderem wird die detailreiche Erzählweise möglicherweise nicht behagen. Mir gefällt auch, wie sie historische Details aus der Region einflicht, auch wenn sie ursächlich nicht unbedingt zur Geschichte gehören. Für mich ergibt sich ein stimmiges Bild, das erkennen lässt, wie manche Protagonisten so ticken.

Mit der Geburt von Deba, Ayalas und Albas gemeinsamer Tochter endet dieser zweite Teil der Trilogie. Bin schon gespannt, was der dritte für mich und die anderen Leser bereit hält.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne wieder 5 Sterne gebe.