Gelungener zweiter Band einer Thrillerreihe

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mel.e Avatar

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"Das Ritual des Wassers" ist der zweite Band der Thrillerreihe des Ermittlers Ayala, genannt Kraken, wobei ich anmerken muss, dass ich den Spannungsbogen mitunter sehr ermüdend fand, da meine hohen Erwartungen nach dem gelungenen Auftakt der Reihe, sehr hoch waren. Anzumerken ist, dass es nahtlos weitergeht und es sich lohnt, den ersten Band zu kennen, da Kraken sich mit einer Aphasie plagt, die durch den Kopfschuss entstand, den er sich bei der Aufklärung des Falls zugezogen hatte. Kraken hat zwar überlebt und lediglich einen Sprachverlust behalten, wobei dieses natürlich problematisch ist, sich mit seinen Mitmenschen zu unterhalten oder eben auch davon zu überzeugen, dass genau er der Fallanalytiker ist, den sie benötigen. Relativ schnell klar wird, dass Kraken das neue Opfer kennt und dies zeigt sich auch in Rückblenden des Sommers, welches darlegt, wie Annabell den jungen Menschen den Kopf verdreht hat durch Begierde und der Tatsache jedem der Freunde weiszumachen, "er" wäre die Liebe ihres Lebens. Die Tatsache also, das Kraken persönlich betroffen ist und zudem seinen Sprache eingebüßt hat, sollte ihn eigentlich von dem aktuellen Fall abziehen, wobei sich schnell zeigt, dass er eben derjenige ist, der Ziel des keltischen Opfer - Rituals werden soll, zumindest wird es ihn tief treffen. Kraken wird emotional sehr gebeutelt und gerade das ist, was fasziniert und überzeugt. Alles andere drumherum hätte mir nicht gefehlt, da es sich mir lediglich als Seitenfüller zeigt. Das letzte Drittel ist absolut gelungen dargestellt, sodass ich mich auf die Story einlassen konnte. Bis dahin plätscherte die Story vor sich hin und gibt mir wenig Anlass unbedingt weiterlesen zu wollen. Die Seiten davor empfand ich fast schon als langweilig und ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen, da ich den roten Faden einfach nicht gefunden habe. Insgesamt gesehen wirkt mir die Story etwas aufgesetzt und hat eine ganze Weile gebraucht, um mich mitzureißen, daher vergebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung und letztendlich nach reiflicher Überlegung 3,5 Sterne, da Bücher immer einen anderen Eindruck auf seine Leserschar hinterlässt und die letzten Seiten des Thrillers "Das Ritual des Wassers" wirklich eine gelungene Darstellung des Geschehens boten.