Krakens zweiter Fall - wieder herausragend

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isaba Avatar

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Auch mit dem zweiten Teil der Thrillerreihe um Inspektor Ayala , genannt Kraken, beweist Eva Garcia Sáenz, dass sie herausragende und spannende Geschichten schreiben kann. "Das Ritual des Wassers" steht seinem Vorgänger in nichts nach und ich bin erneut begeistert.

Auch wenn die Autorin alle bisherigen Ereignisse gut aufarbeitet, empfehle ich doch, den ersten Band zuerst zu lesen, weil man so einfach besser mit den Figuren mitfiebern kann.

Dieses Mal bekommt es Kraken in der Stadt Vitoria im spanischen Baskenland mit einem Mörder zu tun, der zu Beginn der Geschichte eine schwangere junge Frau kopfüber in einem Kessel ertränkt hat. Es sieht nach einer rituellen Tat aus und die Tote ist Krakens erste Liebe. Nach den Ereignissen aus Teil 1 ist Ayala noch nicht wieder ganz auf der Höhe und als ein weiterer Mord geschieht, erhärtet sich der Verdacht, dass es der Mörder auf werdende Mütter und Väter abgesehen hat. Die Schwangerschaft von Ayalas Chefin sowie seine Vaterschaft lassen die Dinge immer dramatischer werden.

In einer zweiten Zeitebene erfährt der Leser von der Zeit aus Krakens Jugend, in der er sowie einige seiner Freunde sich in Annabell Lee (die nun das erste Mordopfer ist) verlieben. So versteht man nach und nach, wie die Beziehungen der Freunde zustande kommen.

Die Story ist wieder sehr komplex, aber nicht abgehoben. Die Autorin bindet viele authentische und vielschichtige Figuren in die Story ein, die mir als Leser sehr ans Herz wachsen, allen voran Ayalas Großvater sowie seine Kollegin Estibaliz. Die Handlung spielt neben den aktuellen Geschehnissen auch in der früheren Zeitebene, was die Komplexität verstärkt und den Leser noch tiefer in die Geschichte eintauchen lässt. Die Gegenwart wird aus der Perspektive von Kraken erzählt, so dass man immer genauso viel weiß, wie der Inspektor. Man verfolgt mit ihm immer neue Fährten, steckt in Sackgassen fest und spekuliert über Verdächtige und ihre Aussagen. Bis zum Ende bleibt die Geschichte fesselnd und wendungsreich.

Auch der Schauplatz der Geschichte ist toll gewählt und die Karten auf den Buchinnenseiten helfen dem Leser, sich jederzeit zu orientieren. Die Beschreibungen der Landschaft und ihrer Geschichte begeistern wie auch im ersten Teil der Reihe. Zudem hilft der Glossar im Buch, den Überblick über die Figuren zu behalten.

Mein Fazit: Ich bin zum zweiten Mal absolut begeistert und fiebere dem dritten Teil, der im März 2020 erscheint, entgegen. Für jeden Thrillerfan eine Pflichtlektüre!