Spanische Spannung mit geschichtlichen Hintergründen

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Bei seinem letzten Fall hat sich Inspector Unai López de Ayala, genannt „Kraken“, eine schwerwiegende Schussverletzung (Kopfschuss) zugezogen und kann nun nicht mehr sprechen und ist daher krankgeschrieben. In seinem Privatleben geht es ebenfalls drunter und drüber. Seine Geliebte, gleichzeitig auch seine Chefin ist schwanger, höchstwahrscheinlich von ihm. Zeitgleich erfährt er, dass seine Jugendliebe Annabel Lee ermordet aufgefunden wurde. Sie wurde hingerichtet und das nach einem keltischen Opferritual. Gemeinsam mit seiner Partnerin Estibaliz fängt Kraken an zu ermitteln. Doch Annabel Lee soll nicht die einzige Tote bleiben. Scheinbar scheint jemand systematisch keltische Opferrituale an Menschen durchzuführen, die bald Mutter oder Vater werden...

Außerdem findet der Roman in zwei Zeitebenen statt. Zum einem in der heutigen Zeit, in der "Kraken" ermittelt und in dem Jahr 1992 in dem er mit seiner Clique in einem Ferienlager war, was nun anscheindend Auswirkung auf die Gegenwart haben könnte

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch zu kommen, da die Namen der Hauptcharaktere sowie Ortsnamen alle spanische Namen haben und wenn man sonst nichts mit der spanischen Sprache zu tun hat ist es im ersten Moment erstmal gewöhnungsbedürftig. Außerdem waren am Anfang ganz viele Personen im Spiel, wo man erstmal durchsteigen musste. Da ist es wahrscheinlich auch von Vorteil, wenn man bereits Band 1 kennt, da auch immer mal wieder auf die Vorgeschichte der Personen drauf zurückgegangen ist.
Aber nach einiger Zeit konnte ich mich sehr gut zurechtfinden. Geholfen hat dabei die Übersichtskarte in der hinteren Buchklappe sowie das Glossar mit allen Personen und Orten. Das hilft ungemein zur Orientierung bei.


Der Schreibstil war jetzt nicht ganz so flüssig. Beim Lesen ist man immer mal ins Stocken gekommen. Zum einem durch die spanischen Namen und zum anderen, weil die Sätze teilweise recht lang und verschachtelt waren.
Aber die Charaktere waren allesamt total sympatisch und man konnte sich auch recht gut in sie hineinversetzen und auch mitfühlen bzw. ihre Handlung verstehen.

Trotzdem war Spannung vom Anfang bis zum Ende und man hat bis zum Schluss keine Ahnung wie es ausgeht und wer für die Morde verantwortlich ist. Die Autorin hat es geschafft, dass man am Ende eines Kapitels unbedingt weiterlesen wollte um zu wissen wie es weitergeht. Geschafft hat sie es dadurch, dass sie die Kapitelenden immer offen gelassen hat. Am Ende des Kapitels war es immer richtig spannend, sodass man halt immer weiterlesen wollte.

Richtig interessant war auch etwas über den kulturellen geschichtlichen Hintergrund der Kelten und ihren Ritualen, auf denen die Morde basiert haben, zu erfahren. Dadurch war das Buch auch sehr abwechslungsreich.

Auch wenn man Band 1 nicht kennt, kann man Band 2 trotzdem ohne Vorkenntnisse lesen und wird nicht enttäuscht. Wer Lust auf spanische Spannung hat, dem kann man dieses Buch empfehlen. Es ist auf jeden Fall lesenswert.