Drückende Stimmung

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corinnaliest Avatar

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Obwohl ich bei Anfrage des Buches voller Euphorie war, wurde diese erstmal wegen vieler nicht so guter Rezis gedämpft. Mit dieser Stimmung bin ich dann in das Buch eingestiegen. Und brauchte dann erst einmal eine Weile, um mich dort rauszukämpfen. Ich habe in und zwischen den Zeilen das Schlechte regelrecht gesucht, es aber nicht gefunden. Ja, es gibt Abstriche, aber für ein Debüt ist das Buch nicht schlecht.
Selbstverständlich kommt einem ein Setting mit einer abgeschotteten Location, einem Mörder und einer Ermittlerin mit Problemen bekannt vor, aber Pearse macht ihr eigenes Ding daraus. Mit kurzen, flüssig geschriebenen Kapiteln hält sie eine Grundspannung aufrecht. Mag sein, dass man die teils unüberlegten Handlungen von Elin hinterfragt, dass man sich wundert, dass sie gefühlt jede Stunde einen neuen Täter im Verdacht hat - aber gerade das sind doch die notwendigen Twists. So weiß man nie, ob man selbst auf der richtigen Spur oder auch wieder falsch abgebogen ist. Zwei Dinge hätte ich mir gewünscht: Dass Elin etwas empathischer rüber kommt - aber zu einem späteren Zeitpunkt im Buch wird klar, warum das eben nicht so ist. Und dass Isaac, ihr Bruder, eine intensivere Rolle, insbesondere beim Auffinden der Verlobten gespielt hätte.
In einer Fortsetzung könnte man auch die ein oder andere Länge herausnehmen. Diese führen nämlich dazu, dass man sich grundlegende Fragen stellt: Wie hat eigentlich die Nahrungsmittelversorgung funktioniert? Geschildert wurde es problemlos - aber ist das wirklich so? In einem durch Lawinenabgang über mehrere Tage abgeschotteten Berghotel?