Eingeschlossen mit einem Mörder

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
büchermaulwurf Avatar

Von

Die britische Autorin Sarah Pearse hat für ihren atmosphärischen Spannungsroman ein klassisches Setting gewählt. Ich war sehr neugierig auf ihre Umsetzung und finde ihr Debüt sehr gelungen. Von Beginn an konnte ich die unheimliche Atmosphäre des Luxushotels „Le Sommet“ förmlich spüren, denn hinter der modernen Fassade verbirgt sich die dunkle Vergangenheit eines ehemaligen Sanatoriums für Tuberkulosepatienten.
Hauptprotagonistin ist die Polizistin Elin Warner, die mit ihrem Freund Will zur Verlobung ihres Bruders Isaac angereist ist. Ihr Verhältnis zu ihrem Bruder ist vorbelastet durch ein Trauma aus ihrer Kindheit. Außerdem ist sie immer noch beurlaubt, da ihr letzter Fall aus dem Ruder lief. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft beginnt der Alptraum. Zuerst verschwindet Laure, die Verlobte ihres Bruders, dann geschieht ein Mord und ein heftiger Schneesturm schneidet das Hotel von der Außenwelt ab. Die verbliebenen Gäste sind mit einem unheimlich maskierten Killer gefangen.
Obwohl Elin von Angst und Selbstzweifeln beherrscht wird, stürzt sie sich in die Ermittlung, denn sie will unbedingt Laure finden und weitere Morde verhindern.
Ich mochte Elin zuerst nicht besonders und fand sie wegen ihrer Probleme und inneren Dämonen etwas anstrengend. Das änderte sich aber als ich mehr über ihre Vergangenheit erfuhr und ihre seelische Verfassung dadurch besser verstehen konnte. Sie übernimmt die Ermittlungen eher unfreiwillig, wächst dann aber über sich und ihre Ängste hinaus, weshalb sie dann doch meine Sympathien bekam.
Packend geschrieben, hat mich der stetig steigende Spannungsbogen an die Seiten gefesselt. Pearse hat einige Wendungen und falsche Fährten eingebaut. Ich bin Elin gerne bei ihren Ermittlungen gefolgt und konnte sehr gut miträtseln. Die Handlung war durchdacht und stimmig, die Auflösung konnte mich ebenso überzeugen. Am Ende bleibt etwas offen und man darf gespannt auf die Fortsetzung sein, die auf Englisch bereits erschienen ist. Ich bin schon sehr gespannt auf Elins neuen Fall.

Fazit: Das Setting und die durchdachte Story sorgen für eine düstere Gänsehaut-Atmosphäre. Insgesamt ein gelungenes Debüt, das mich sehr gut unterhalten hat.