Konnte für meinen Geschmack nicht genug Stimmung aufbauen

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cynthiam Avatar

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"Das Sanatorium" hat eigentlich alles, was es für einen gelungenen Thriller braucht: ein abgelegenes, interessantes Setting, ein dunkles Geheimnis und einen bis zum Schluss unerkannten Mörder. Doch leider hat das Buch es nicht geschafft, bei mir die entsprechende Spannung aufzubauen.

Zum Inhalt: ein altes Sanatorium in Österreich. Ein Bauprojekt soll aus dem geschlossenen Gebäude ein neues Luxushotel entstehen lassen. Kurz nach der Eröffnung reist die beurlaubte Polizistin Elin zur Hochzeit ihres Bruders an. Doch dann schneidet das Wetter das Hotel von der Außenwelt ab und die zukünftige Braut wird vermisst.

Für meinen Geschmack zog sich der Anfang der Geschichte ziemlich in die Länge, bis die Handlung selbst so richtig in Gang kam und ein bisschen Spannung erzeugt wurde. Im Fokus steht ganz klar Elin, die gefühlt einen Berg an persönlichen Problemen mit sich herumschleppt, der auch bereits zu Beginn der Handlung schon sehr ausführlich erläutert wird. Das fand ich ziemlich anstrengend und hat nicht unbedingt dazu beigetreten Elin sympathisch zu finden.

So richtig war das Konzept in meinen Augen nicht in sich stimmig. Es wird an vielen Stellen versucht falsche Fährten zu legen, aber für mich hat das einfach nicht funktioniert. Ich fand Elins Erklärungsversuche und Gedankengänge oft nicht nachvollziehbar, da sie sich allein auf Annahmen statt Fakten stützen und stark von ihren eigenen Vorurteilen beeinflusst sind.

Zwischendurch werden immer mal wieder die Nebenschauplätze der Handlung beleuchtet, das bleibt aber alles sehr vage und eindimensional. Der Aspekt, dass es sich um ein ehemaliges Sanatorium handelt, hätte für meinen Geschmack auch intensiver aufgegriffen und stimmungsvoller umgesetzt werden können. Generell war mir der Stimmungsbogen zu flach und flaute durch Elins eigenmächtige Ermittlungsversuche und wüste Anschuldigungen immer wieder ab.

Mich hat das Buch einfach nicht richtig abholen und überzeugen können. Für mich ist es eins dieser Bücher, bei denen ich froh war, als es vorbei war. schwanke zwischen zwei und drei Sternen.