Leider nur durchschnittlich

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tousca Avatar

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Mit "Das Sanatorium" habe ich endlich mal wieder einen Thriller gelesen. Aber irgendwie - weiß ich nicht so ganz, wie ich dieses Buch für mich einordnen soll.
Das Setting ist eigentlich sehr vielversprechend. Und genau so beginnt es auch. Bereits im Prolog hat das Buch mich aufgesogen, mir eine Gänsehaut beschert, indem eine unglaublich bedrohliche Stimmung aufgebaut wurde.

Und dann - verpufft die Spannung immer wieder. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich von Kapitel zu Kapitel geflogen bin - ein paar Seiten später habe ich mich gefragt, ob ich das Buch nicht erstmal beiseite legen soll, weil mir die Spannung fehlte.

Das mag auch daran liegen, dass ich mich bis zum Schluss nicht so richtig mit den Charakteren identifizieren konnte. Man erfährt zwar viel über Elin, über ihre Geschichte, und eigentlich ist die auch ziemlich spannend - aber emotional hat sie mich leider nicht erreicht, ich habe nur phasenweise mit ihr mitgefiebert. Die anderen Charaktere blieben für mich noch blasser.
Und das, obwohl das gesamte Buch eigentlich ein großes Familiendrama ist, und ich daher eigentlich gedacht hätte, dass es mich emotional berühren sollte... Aber irgendwie bleibt die Darstellung der Personen, der Handlung so, wie das Hotel beschrieben wird - zu nüchtern, zu kalt, zu sehr schwarz und weiß.

Nichtsdestotrotz war es spannend. Immer wieder wird das Tempo aufgenommen, die Kapitel sind angenehm kurz und enden (wie in diesem Genre üblich) immer mit einem Mini-Cliffhanger, deuten etwas an, sodass man gar keine andere Wahl hat als weiterzulesen. Aber letztendlich haben mich weder der Fall selbst, noch die Charaktere komplett überzeugt.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich es im Kopf zu sehr mit Arno Strobels "Offline" verglichen bzw. etwas ähnliches erwartet habe.
Aber für einen wirklich guten Thriller war mir die Spannungskurze zu unstet, die Charaktere zu unpersönlich, der Fall zu vorhersehbar.

Daher für mich nur 3,5 von 5 Sternen.