Schuld

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astrid b Avatar

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Schuld - als das beherrschende Thema des Buches.
Ich gestehe, so ganz warm geworden bin ich mit dem Buch nicht.

Anfangs - im Prinzip fast die erste Hälfte des Buches - war ich doch immer kurz davor, abzubrechen.
Kaum Handlung, nur ständiges beschreiben der Probleme der Hauptakteurin Elin Warner, die mit ihrem Freund zu Gast in dem noblen Hotel "le Sommet" ist, das früher ein einsam in den Schweizer Bergen gelegenes Sanatorium war.

Nun wieder in neuem Glanz erstrahlt, als Luxushotel, soll hier die Verlobungsfeier Von Issac & Laure stattfinden.
Issac, dem Bruder Elins, war es wichtig, daß seine Schwester zu dieser Feier kommt, da sie sich seit Jahren nicht mehr gesehen haben.

Und damit fängt das Drama an - Drama in dem Sinne, daß seitenlang nur negatives, Schuldbeladenes, Problematisches erzählt wird. Traumata, unter denen Elin leidet. Derer nicht zu wenige. Die auch ihre Arbeit als Kommissarin beeinträchtigt haben, die dabei sind, ihre Beziehung zu Will zu beeinflussen.
Das war für mich einfach zu viel des Guten, da es bis zur Hälfte kaum Handlung, bzw. Krimi gab, sondern nur Elin, Elin Elin.
Die gute Frau hat mich ehrlich gesagt nur noch genervt.
SO genau wollte ich sie nun nicht kennenlernen, wenn ich einen Thriller lese.
Zudem bin ich nicht so der Fan von problembeladenen Ermittlern, wenn die das ganze Buch beherrschen.

Zum Glück wurde es dann nach der Hälfte besser, eine Leiche wurde gefunden und da das Hotel mittlerweile eingeschneit ist - keiner hinauf, keine hinunter kann, ist Elin auf sich gestellt, da eben auch keine Polizei das Hotel erreichen kann.
Lediglich eine telefonische Verbindung zur Schweizer Polizei bleibt Elin, die zudem noch in einem fremden Land ermittelt.

Der Fall als solches ist dann doch relativ spannend, nicht schnell durchschaubar.
Zudem ist die Atmosphäre des eingeschneiten Hotels in seiner Einsamkeit gut eingefangen.

Wenn die - nervige überlange Einführung der problembeladenen Protagonistin nicht gewesen wäre, hätte es durchaus ein guter Thriller werden können.
So bleibt es für mich leider nur Mittelmaß.


Fazit
Ein im Prinzip thematisch gut angelegter Thriller, der spannender hätte sein können, wenn mehr Wert auf den reinen Fall gelegt worden wäre und nicht die Hälfte für die Beschreibungen der so arg problembeladenen Ermittlerin gelegt worden wäre.