Spannend bis zum Schluss

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rinoa Avatar

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Von der ersten Seite an hat mich „Das Sanatorium“ gepackt, obwohl ich sagen muss, dass mir der Gruselfaktor, den ich aufgrund des Settings (altes Sanatorium mit düsterer Vergangenheit in den Bergen, abgeschnitten von der Außenwelt wegen eines Schneesturms und dann auch noch ein Mörder, der sein Unwesen treibt) erwartet hatte, doch zu kurz kam. Ich konnte mir zwar dank des bildhaften Schreibstils der Autorin alles ganz genau vorstellen, eine düstere, beklemmende Atmosphäre wollte sich allerdings nicht so recht einstellen.
Trotzdem konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen, viel zu spannend waren zum einen die persönlichen Verstrickungen zwischen Elin und ihrem Bruder und natürlich auch die Frage, wer für den Mord verantwortlich ist und was die Hintergründe dafür sind.

Überhaupt war mir Elin sehr sympathisch und ihre Handlungen und Empfindungen durchaus nachvollziehbar. Etwas viel fand ich allerdings die teilweise wilden Verdächtigungen in alle Richtungen (wenn auch vielleicht durch den Ausnahmezustand erklärbar). Hier hat mir die Autorin ein paar Haken zu viel geschlagen, um dann am Ende eine für meinen Geschmack etwas dünne (wenn auch nicht vollkommen haltlose) Auflösung zu präsentieren.

Alles in allem habe ich die Lektüre aber sehr genossen, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt.