Spannender Thriller in tollem Setting

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juli04 Avatar

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"Das Sanatorium" von Sarah Pearse überzeugt auf den ersten äußeren Blick nicht nur mit einem graphisch kontrastreich und düster wirkendem Cover, sondern auch mit einem schönen Buchschnitt, der die Wetterthematik des Buches widerspiegelt und während des Lesens aufgrunddessen Freude bereitet.
Der Thriller selbst überzeugt nicht nur durch eine bildgewaltige Sprache, sondern auch durch eine gelungene Figurenkonzeption. Erstere schafft es durch eine gelungene Verwendung von starken und passenden Adjektiven und Verben, das Setting, ein hochmodernes Hotel mit fragwürdigem klinischen Hintergrund hoch oben in den Bergen, quasi vor dem Auge des Lesers aufleben zu lassen. Ein weiterer sehr gelungener Punkt ist die Schilderung des Wetters, welches eine zentrale Rolle im Thriller spielt. Größtes Highlight ist meiner Meinung nach aber die Figurenkonzeption und -entwicklung im Roman. Die Autorin schafft es nicht nur, die Protagonisten dreidimensional und nahbar wirken zu lassen, sondern setzt den Fokus auf die unterpersonellen Beziehungen, sodass man sich als Leser während der gesamten Lektüre nicht sicher ist, in welche Richtung es steuern wird und wer Täter sein könnte. Dies macht es umso spannender und die Plottwists weniger vorhersehbar. Einzig die Auflösung hätte etwas eleganter gelöst werden können, hier war es doch etwas vorhersehbar und wirkte beinahe lieblos im Vergleich zum Rest des Thrillers. Nichtsdestotrotz war es trotzdem eine kurzweilige Lektüre mit einer starken Sprache und einer tollen Figurenkonzeption.