Spannendes Katz- und Maus Spiel im Schnee

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Das düstere Cover des Buches verspricht nicht zu viel – unheimliches Geschehen in unheimlicher Umgebung- das trifft es am besten. Spannung bis zum Schluss!
Bei der Hauptakteurin, Elin, handelt es sich um eine beurlaubte Kommissarin, die sich aufgrund einer traumatischen Erfahrung im Zusammenhang mit ihrem letzten Einsatz eine Auszeit vom Beruf nimmt. Sie hat das Geschehene nicht verarbeitet und trägt auch aus ihrer Kindheit schwer an dem Verlust ihres kleinen Bruders Sam, der bei einem Unglück ums Leben gekommen ist.
Elin verfolgen schubartige Flashbacks im Zusammenhang mit diesem Unfall, wobei sie der Gedanke nicht loslässt, dass ihr zweiter Bruder Isaac an dem Unfall eine Mitschuld trägt. Zu diesem- einem komplizierten Menschen- ist in den letzten Jahren der Kontakt abgebrochen bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sie und ihren Partner Will zu seiner Verlobung in ein neu eröffnetes Hotel, welches früher ein Sanatorium war, einlädt. Elin, die im Grunde ein Nervenbündel ist und unter Panikattacken leidet, sieht dem Zusammentreffen mit Argwohn entgegen. Sie plant, dem Unfall Tod ihres jüngeren Bruders nochmals nachzugehen und ihren Bruder mit den Geschehnissen von damals zu konfrontieren um eine Antwort auf ihre offenen Fragen zu erhalten. Doch dieses primäre Anliegen, welches sie in dieses Hotel geführt hat, welches ihr von vom ersten Moment an unheimlich düster und beklemmend vorkommt, zumal verstörende Relikte aus der Sanatoriums Epoche als Dekoration dienen, muss zunächst in den Hintergrund treten, da die Verlobte ihres Bruders eine ehemalige Freundin von Elin – spurlos verschwindet. Zeitgleich wird unter dem Schnee im Hang unterhalb des Sanatoriums die zerstückelte Leiche eines vor Jahren verschollenen Architekten gefunden.
Nachdem eine weitere Leiche auftaucht, sieht Elin sich vor die Aufgabe gestellt, Ermittlungen anzustellen, da das mittlerweile von der Außenwelt durch Lawinenabgang abgeschnittene Hotel für die Polizei nicht mehr zugänglich ist. Unsicher und von Selbstzweifeln geprägt, ob sie dieser Aufgabe gewachsen ist, lässt sie sich jedoch immer mehr in die Geschehnisse hineinziehen, die zunehmend unheimlicher werden. Es beginnt ein Nerven aufreibendes Katz- und Maus Spiel, in dessen Verlauf die Gefahrenlage sich für die Mitarbeiter und die Hotelgäste verschärft.
Die Autorin hat es verstanden die Story atmosphärisch so dicht zu schildern, dass Gänsehaut tatsächlich nicht ausbleibt. Nicht nur die beschriebene klaustrophobische Situation in diesem ganz speziellen Hotel mit seiner düsteren Vergangenheit sondern auch die überzeugenden Personenschilderungen fesseln. Eine raffiniert gestrickte Story, die durch unvorhergesehene Wendungen spannend bis zum Schluss bleibt- absolute Leseempfehlung für Krimi Leser mit starken Nerven!