Magischer Realismus?

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sago Avatar

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Die Leseprobe springt mitten hinein in das 6. Kapitel und wechselt später bereits in das 9. Erzählt wird die Geschichte eines kinderlosen Ehepaares, das in der winterlichen Wildnis Alaskas immer wieder ein kleines Mädchen zu erblicken meint - ein urtümliches Geschöpf, in der Gesellschaft von Tieren. Handelt es sich dabei wirklich um die Inkarnation des Schneemädchens, das sie gebaut haben, wie es eine alte Überlieferung verheißt?
Sehr angesprochen hat mich der poetische, bildhafte Stil der Autorin:"An den folgenden Tagen war der Himmel klar, scharfe Kälte lag über dem Tal, und die Kinderspuren vereisten. Glitzernd und zierlich zogen sie durch Mabels Gedanken und gaben ihr das Gefühl, sich an etwas erinnern zu müssen" (...) " Jack wollte sie ansprechen, doch ihre Augen - von gebrochenem Blau wie Flusseis, Gletscherspalten, Mondlicht - hielten ihn zurück." Vermutlich ist das Buch in die Sparte magischer Realismus einzuordnen. Ein wenig erinnert es mich an "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen", ein Buch, in das ich hohe Erwartungen gesetzt hatte, das mich aber etwas enttäuscht und ratlos zurückließ, da es sich als seltsam ziellos erwies. Ob das beim "Schneeemädchen" auch der Fall sein wird, kann nur die Lektüre erweisen. Das Cover des Buches ist für meinen Geschmack etwas zu scherenschnittartig schlicht geraten, punktet aber mit einem märchenhaften Touch und der Lieblingsfarbe Blau.