Realität und Fantasie verschmelzen

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charlea Avatar

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"It was beautiful, Mabel knew, but it was a beauty that ripped you open and scoured you clean so that you were left helpless and exposed, if you lived at all."
(Seite 8, frei übersetzt: Es war wunderschön, das wusste Mabel, aber es war eine Schönheit, die einen aufriss und auslöschte, so dass man hilflos und ungeschützt zurückblieb, wenn man überhaupt noch lebte.

Die Geschichte spielt in den 1920ern in Alaska. Mabel und Jack kommen ursprünglich aus Pennsylvania. Sie sind aus Trauer aus ihrer alten Heimat geflüchtet und wollen einen Neuanfang starten. Doch der Wunsch nach einem eigenen Kind begleitet beide noch immer. Eines Tages erscheint den Beiden ein Mädchen – doch ist sie wirklich die Erfüllung all ihrer Träume? Ist sie überhaupt real oder eine Art Fatamorgana der Kälte?

Eowyn Iveys Roman „The Snow Child”, welcher auf Deutsch als “Das Schneemädchen“ erschienen ist, hatte mich von der ersten Seite gefesselt. Ihre Sprache ist von einer simplen Kälte durchzogen und die über die Geschichte könnte ich wahrscheinlich noch eine ganze Weile nachdenken, da sie mich sehr berührt hat. Auch die Charakterzeichnung der Figuren hat mich überzeugt, alle wirkten sehr plastisch und ich hatte stets das Gefühl, dass ich mich gerade in Mabel sehr gut hineinversetzten kann – ihr Charakter hat mich am meisten berührt, auch wenn Jack neben ihr definitiv nicht blass wird und ebenfalls sehr dazu beiträgt, die Geschichte voran zu treiben.

Alles in allem ein tolles erstes Buch in diesem Jahr.