Das schwarze Gold des Südens - Süditalien hat seinen Charme

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"Nur wer anderen das Glück gönnt, findet es selbst."

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Bamberg 1887: Die Familie Imhoff betreibt in Bamberg eine Süßholzdynastie. Als der Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten gerät kann nur doch eine Vernunftehe zwischen der jüngsten Tochter Elise und dem Bankier Furtenbach helfen. Doch Elise weigert sich mit allen Mitteln und brennt mit ihrer großen Liebe Ferdinand nach Paris durch. Sie möchte sich hier ihren Traum verwirklichen und dort eine Confiserie mit feinsten Lakritzspezialitäten eröffnen. Dadurch entzweien sich die Schwestern sehr, dann bei Amalie steht das Unternehmen an erster Stelle. Sie ist sehr pflichtbewusst und nimmt die anstrengende Reise nach Kalabrien auf sich um den Anbau des Süßholzes dort zu überwachen. Dort verliebt auch sie sich in einen attraktiven Mann uns stellt plötzlich ihr Pflichtbewusstsein in Frage.

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Tja, Amalie (27 Jahre) und Elise (21 Jahre). Unterschiedlicher könnten zwei Schwestern nicht sein. Die eine setzt ihre Bedürfnisse immer in den Hintergrund und das Unternehmen an erster Stelle. Sie geht auch eine Vernunftehe mit einem guten Freund der Familie ein, weil ihr Vater das nur gutheißen wird. Die andere brennt für neue Geschäftsideen, bei denen sie kein Gehör beim Vater findet. Sie hat ein Studium im Lehramt abgeschlossen, ist also sehr gebildet und liebt einen Mann, der nicht gut genug für ihren Vater sein wird. Trotzdem glaubt sie an all das und lässt sich nicht davon abbringen. Sehr gut im Buch kann man die Konkurrenz der Schwestern spüren, die vor allen von Amalie gezeichnet ist. Sie ist eifersüchtig auf ihre Schwester weil diese einen Beruf ausüben durfte, den Mut hat sich dem Vater zu widersetzen und so ihre Träume erfüllt. Als Amalies Pflichtbewusstsein nach einiger Zeit zu bröckeln beginnt kann sie ihre Schwester nur zu gut verstehen. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Elise in Paris und von Amalie in Bamberg, Venedig und Kalabrien erzählt. Da die Seiten des Buches sehr eng beschrieben sind, bietet das Buch mit knapp 480 Seiten einiges an Lesezeit. Mir hat es gefallen im Buch die Städte Venedig, Nürnberg, Bamberg und Paris im 19. Jahrhundert kennenzulernen. Auch lernt man das fahrende Volk in Paris zu dieser Zeit kennen, da Elise Bekanntschaft mit Jelena schließt. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Gerade am Schluss kamen noch Szenen vor, die meiner Meinung nach nicht mehr hätten sein müssen und Elise Entschlossenheit fast in Frage gestellt hätten. Das hat mir weniger gefallen, da der Sinn des Buches doch ist zu seinem Träumen zu stehen und diese auch durchzuführen. Der Schluss ist aber rund und erklärt einige Fragen.