Unterhaltsame Familiengeschichte

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„Das schwarze Gold des Südens“ von Tara Haigh ist die Geschichte eines vor dem Abgrund stehenden Familienunternehmens, angesiedelt im 19. Jahrhundert. Ihr Süßholz, die Rohlakritze, das zur Herstellung verschiedener Pastillen von Apotheken benötigt wird, aber auch als Basis für süße Köstlichkeiten dient, ist von Parasiten befallen, die Ernte fällt katastrophal aus. Eine Vernunftehe, so wie sie damals üblich war, wäre die Rettung. Doch Elises Entschluss steht fest, sie hat andere Pläne. Mit Ferdinand, ihrem Geliebten, macht sie sich heimlich auf nach Paris. Er ist vom Projekt Eiffelturm fasziniert, will von Anfang an dabei sein und sie kommt ihrem Traum von einer eigenen Confiserie näher. Derweilen fügt sich ihre Schwester Amalie in ihr Schicksal, heiratet und fühlt sich verantwortlich, den Süßholzanbau in Kalabrien voranzutreiben.

Ich fühlte mich gleich wohl mit den Schwestern, vor allem Elise in ihrer selbstbestimmten Art hatte es mir angetan. Wobei ich natürlich Amalie durchaus verstehen konnte. Sie ist die pflichtbewusste, auf Tradition achtende, verlässliche Tochter ihres Vaters. Doch was konnte damals eine Frau alleine bewerkstelligen? Ohne Mann im Hinter- oder besser gesagt im Vordergrund ging gar nichts. Vergnüglich reiste ich mit nach Paris, nach Venedig und sehr gerne nach Kalabrien. Den Charakteren mit all ihren Eigenheiten hauchte die Autorin viel Leben ein, es waren kurzweilige und auch informative Lesestunden. So manche Landschaft, allen voran Kalabrien, konnte ich direkt vor mir sehen.

Die Geschichte um die Familie Imhoff und ihr Süßholzimperium empfehle ich gerne weiter.