Hätte Potential gehabt...

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cabotcove Avatar

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Perry Hollow ist ein recht verschlafenes, kleines Nest, in dem Kriminalität so gut wie nie vorkommt.

Bis man die Leiche eines Mannes findet, der grausam ermordet wurde. Der Mörder nähte ihm die Lippen zu und ließ ihn ausbluten, wie der Leser gleich im Prolog erfährt.

Sheriff Kat Campbell übernimmt den Fall und sieht sich rasch mit einem Psychopathen konfrontiert, der die Morde vorab per Fax an die dortige Zeitung übermittelt: per Todesanzeige und exaktem Zeitpunkt des Mordes... Und es bleibt nicht bei einem Fax...

 

Todd Ritter´s Thriller fängt ganz gut an, man kommt als Leser gut ins Geschehen rein und ist auch nicht von zig Figuren überfordert, wie das oft bei Thrillern der Fall ist, damit der Leser dem Autor/Mörder nicht gleich auf die Schliche kommt. Eigentlich finde ich das gut, aber bei diesem Buch hätte ich mir dann doch mehr „Auswahl“ an Verdächtigen gewünscht, denn ich hatte rasch raus, wer hinter den Morden steckt, was mir das Buch leider dann „verdorben“ hat. Als Leser fragt man sich auch, warum die Ermittlerin einen wichtigen, recht offensichtlichen Hinweis auf den Täter einfach nicht sieht. Das wirkt schlicht unlogisch und der Autor tut sich und dem Leser damit keinen Gefallen.

Pluspunkt war die gut gezeichnete Figur von Kat Campbell, die als Mutter eines am Down-Syndrom erkrankten Kindes sehr sympathisch und authentisch wirkt, aber auch das konnte nicht von den unlogischen Stellen ablenken, auf die man immer wieder stößt.

Ritter beschreibt auch gewisse Teile der Geschichte recht schonungslos, was wirklich nur etwas für recht Hartgesottene ist. Andere werden Thriller wohl auch ohnehin nicht lesen, aber ich fand das dann etwas übertrieben teilweise. Es scheint, als hätte Ritter mit seinem Erstlingswerk vor allem schocken wollen in Teilen. Hätte er sich mehr auf die Logik der Geschichte konzentriert und ein wenig mehr auf spannende Wendungen, wäre das komplett unnötig gewesen und das Buch trotzdem ein guter Thriller.

 

Mein Fazit

Stark angefangen, aber leider konnte Todd Ritter das Tempo nicht halten und enttäuscht mit einem schwachen Ende, das so schon so oft da gewesen ist. Man hätte weit mehr draus machen können..!