In einer kleinen Stadt...

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kimvi Avatar

Von

Perry Hollow ist eine typische amerikanische Kleinstadt. Kat Campbell ist der weibliche Sheriff in dem beschaulichen Örtchen. Besonders aufregend ist ihr Job nicht, denn von Gewaltverbrechen liest man hier nur in Zeitungen. Doch plötzlich geschieht das Unfassbare: Am Straßenrand wird eine Holzkiste gefunden. Beim Öffnen entdeckt Kat Campbell darin die sterblichen Überreste von George Winnick. Die Lippen der Leiche sind zugenäht und der Körper ausgeblutet. Kat erkennt schnell, dass dieser Fall eine Nummer zu groß für sie ist und fordert Verstärkung an. Lieutenant Nick Donnely trifft mit seinem Team vor Ort ein und übernimmt die Ermittlungen. Henry Goll erscheint aufgeregt bei der Polizei. Er bearbeitet bei der ansässigen Tageszeitung die Nachrufe und wurde per Fax über den Tod von George Winnick benachrichtigt. Eigentlich ist das ein ganz normaler Arbeitsvorgang für ihn, doch das Fax wurde bereits vor dem Tod von Winnick abgeschickt. Nick Donnely und Kat Campbell ermitteln fieberhaft in alle Richtungen. Da erreicht Henry Goll ein weitere Traueranzeige per Fax. Der angegebene Todeszeitpunkt ist in einer halben Stunde. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.....


**Meine Meinung**


Der Thriller startet mit einem spannenden Prolog. Hier erlebt man die letzten, grausamen Eindrücke eines Mannes. Man befindet sich somit, ohne jegliche Eingewöhnungsphase, sofort mitten im Geschehen. Der weitere Verlauf der Handlung ist in drei Hauptteile ( März, Juli und Oktober) gegliedert. Diese Abschnitte sind nochmals in einzelne Kapitel unterteilt.

Der Einstieg in den Thriller gelingt durch den fesselnden Prolog mühelos. Die aufgebaute Spannung kann recht lange gehalten werden. Doch leider gibt es im Mittelteil einige Längen, die den Lesefluss stören. Zum Ende hin nimmt die Handlung allerdings wieder deutlich an Fahrt auf, sodass man für die langatmigen Szenen entschädigt wird. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und insgesamt gesehen angenehm lesbar. Man darf sich allerdings nicht an den sehr detaillierten Schilderungen der Einbalsamierung von Leichen stören. Denn hier beschreibt der Autor die Vorgehensweise ausführlich und erspart dem Leser dabei keine noch so unangenehme Einzelheit. Dafür ist das Blut, das laut Pressestimmen aus diesem Debüt trieft, eher spärlich gesät. Auf den finalen Showdown mag diese Redewendung zutreffen, doch insgesamt gesehen, haben andere Genrevertreter in dieser Hinsicht mehr zu bieten.

Es gelingt dem Autor hervorragend, die beschauliche Atmosphäre des Ortes zu beschreiben und diese an den Leser zu vermitteln. Dadurch wird das lähmende Entsetzen, das die Bewohner des kleinen Städtchens bereits beim ersten Mord befällt, nachvollziehbar. Die Charaktere dieser Erzählung sind facettenreich und wirken lebendig. Allerdings wirkt die Vielzahl der schweren Schicksale, die die Hauptakteure in ihrer Vergangenheit erlitten haben, sehr klischeehaft und unglaubwürdig. Etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen. Auf der Suche nach dem Täter geraten mehrere Verdächtige ins Visier der Ermittlungen. Obwohl routinierte Thrillerleser den Killer erahnen können, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man nicht ganz sicher sein kann. Die Spannung bleibt also, trotz Vorahnungen, erhalten.


**Mein Fazit**


Trotz der aufgeführten Kritikpunkte habe ich mich beim Lesen gut unterhalten und schwanke deshalb etwas in meiner Bewertung.  Zu einer vier Sterne Bewertung kann ich mich, im direkten Vergleich mit anderen Genrevertretern, nicht durchringen. Denn dafür wurden, meiner Meinung nach, zu viele Klischees bedient. Dadurch wirkte die Handlung stellenweise unglaubwürdig und konstruiert. Deshalb vergebe ich "nur" drei Sterne.