Warum musste George Winnick sterben?

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adel69 Avatar

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 eine Leseprobe bei Vorablesen.de weckte bei mir das Interesse an dem Buch „Das Schweigen der Toten“ von Todd Ritter.

 Leider gehörte ich nicht zu den Glücklichen, die über Vorablesen.de das Buch bekommen konnten – und so habe ich es mir selbst gekauft.

 ==Morde werden per Fax-Nachricht angekündigt – oder: Die Handlung==

Perry Hollow ist eine Kleinstadt irgendwo in den USA – und normalerweise gibt es außer Diebstählen und weiteren kleinen Delikten dort keine Verbrechen. Das schätzt auch Kat Campbell, die dort als Stadt-Sheriff arbeitet – und auf diese Weise einfach ihren Beruf und die Erziehung ihres Sohnes James, der am Down-Syndrom leidet, miteinander verbinden kann.

 Doch eines Tages wird am Straßenrand eine Kiste gefunden – darin liegt die Leiche von George Winnick, einem Bauern. Ihm wurde der Mund zugenäht und sein Körper wurde ausgeblutet, wovon eine Naht am Hals zeugt – genau so, wie ausgebildete Bestatter es tun können. Auf seinen Augen liegen zwei Münzen. Warum musste George Winnick sterben und wer hatte ein Motiv dafür? Kat kannte George Winnick vom Sehen – er war ein fleißiger und höflicher Mann.

 Der Tod von George Winnick wurde Henry Goll, einem Journalisten, der Nachrufe für die hiesige Tageszeitung schreibt, per Fax mitgeteilt, und zwar offensichtlich zu einer Zeit, als George Winnick noch am Leben war.

 Kat ermittelt zusammen mit Nick Donnelly, einem Mitarbeiter der Landespolizei. Der Mörder treibt weiter sein Unwesen – und immer kündigt er seine Morde per Fax bei Henry Goll an. Kat und Nick müssen dem Mörder zuvorkommen – und seine Opfer finden, bevor er „zuschlägt“ – also werden ihre Ermittlungen ein Wettlauf mit der Zeit…

 ===Dass es in diesem Roman blutige Szenen gibt, wusste ich – oder: meine Leseerfahrung===

Manchmal will auch ich harte Krimis lesen. Ich sage mir immer: diese Geschichten sind erfunden – deswegen kann ich solche Krimis besser verkraften als manche Bücher, in denen Leute von grausamen Erfahrungen berichten, die sie wirklich erlebt haben.

 Die Leseprobe, die ich bei vorablesen.de las, geht sofort „zur Sache“. Hier erfahre ich auf den ersten Seiten aus der Sichtweise von George Winnick, wie er vom Mörder gequält wird und stirbt. George kann nichts mehr tun – außer sich seinem Schicksal hinzugeben.

 Auf Seite 21 erfahre ich, wie Kat Campbell als Sheriff zum Fundort der Kiste gerufen wird und die Kiste öffnen muss. Kat ist mir von Anfang an sympathisch, und ich will wissen, wie die Geschichte weitergeht.

 Mir gefällt an diesem Roman, dass ich keine lange Einlesezeit brauche, sondern gleich mittendrin bin im Geschehen. Und aus diesem Grund habe ich mir das Buch gekauft. Die Lektüre gefällt mir. Der Autor schreibt aus der Sicht des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler), er wählt die Vergangenheit als Erzählform – und wartet mit vielen Dialogen auf, die das Lesen zügig voranbringen. Als Leserin fieberte ich mit, wenn Henry Goll wieder ein Fax bekam, in dem ein Mord zu einer bestimmten Uhrzeit angekündigt wurde. Henry versuchte, Kat zu finden, um gemeinsam mit ihr diesen Mord verhindern zu können – und ich fragte mich: „Werden sie es schaffen, dass diese oder jene Person nicht stirbt?“

 Dieses Geschehen treibt die Geschichte voran, wobei man noch einiges über das Privatleben von Kat und Henry erfährt – was diese beiden noch sympathischer erscheinen lässt. Man merkt: es sind Menschen wie du und ich, die durch diese Morde in Grenzsituationen in ihrem Leben kommen – und jeder - nicht nur die Bürger Perry Hollow, sondern auch die Leser – erwarten, dass diese Mordserie gestoppt werden kann und der oder die Mörder gefasst werden.

 Natürlich gibt es auch in diesem Buch grausame Szenen – jedoch kommen diese in für mich in erträglicher Anzahl vor (der Autor will also nicht um jeden Preis sein Buch mit „Splatter-Szenen“ füllen, das heißt, das „Blut aus jeder Seite tropfen lassen“, wie ich es schon bei vielen Krimis feststellen musste), da der Autor auch Wert darauf legt, seine Hauptfiguren glaubwürdig und sympathisch zu charakterisieren. Er hat hier – meiner Meinung nach – genau die richtige Mischung zwischen Krimihandlung und dem Geschehen rund um die Hauptpersonen gefunden.

 ==Mein Fazit==

Mir hat das Buch gefallen – mein Lese-Interesse war gleich geweckt, da das Buch von Anfang an spannend ist, Hauptfiguren sind sympathisch, grausame Szenen gibt es in erträglichem Maße.

 Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

 Dieser Bericht wird Anfang August 2011 in einer längeren Version noch beim Verbraucherportal Ciao.de, bei dem ich regelmäßig unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ Buchrezensionen einstelle, veröffentlicht werden.