Offene Fälle

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meldsebjon Avatar

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Die Wende ist noch nicht so lange her, Ost und West müssen sich nach der ersten Euphorie erst einmal finden und die Vergangenheit muss aufgearbeitet werden. Das ist die Ausgangssituation für Kommissar Groth aus Hamburg. Nach einigen Problemen privater und beruflicher Natur soll er in Mecklenburg dazu beitragen, die Polizei im Osten auf den Stand des Westens zu bringen. Größter Beliebtheit erfreut er sich bei den Kollegen nicht, hat man doch auch vor der Wende etwas vom Beruf verstanden. Gleich zu Beginn wird ein toter Bootsverleiher gefunden. Ein Unfall scheint es gewesen zu sein. Vielleicht aber auch nicht, denkt Groth und gräbt tiefer. Vor zehn Jahren war der Tote Beschuldigter in einem Mordfall, wurde freigesprochen. Einiges an dem damaligen Fall erscheint ihm seltsam. Zumindest einer der neuen Kollegen hilft ihm bei der Recherche, einiges tritt zu Tage, ist aber immer noch zu dünn, wie ein Vorgesetzter meint.
Ein wirklich guter Krimi liegt hier vor, spannend, teilweise tiefgründig und politisch. Einiges geht aber auch darüber hinaus. Gefühle werden einfühlsam geschildert, man kann sich in einige Protagonisten gut hineinfühlen, verstehen, in welchem Gedankenkarussell man steckt, wie langfristig sich Wunden auswirken. Gerne würde ich mehr von dieser Autorin mit dem ganz eigenen Schreibstil lesen!