Solider Krimi mit Tiefgang

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lielo99 Avatar

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Hat er nicht zu gleichgültig gehandelt? Das fragt sich Hauptkommissar Groth auf dem Weg nach Hause. Der junge Mann, der heute bei ihm war, geht ihm nicht aus dem Kopf. Barfuß und recht ungepflegt, das war er, der junge Herr Eck. Aber ist das ein Grund, ihn wegzuschicken? Schließlich fragte er nach Hilfe. Er fühle sich verfolgt, so meinte er. Und dann, wenige Stunden später, ist er tot. Jetzt weiß Groth genau, dass seine Reaktion nicht richtig war.

Groth kennt den Ort sehr gut. Er ist hier in Wechtershagen aufgewachsen und jetzt wurde er als „Aufbauhelfer Ost“ nach Mecklenburg beordert. Dann wird er mit einem lange zurückliegenden Fall konfrontiert. Schon bald hat er einen Verdacht, der eigentlich unglaublich, nein unmöglich ist. Aber war es nicht die „Wende“, die für Unglaubliches stand? „Das Schweigen des Wassers“ zeigt, welche Macht die Mitarbeiter der „Stasi“ damals hatten.

Es ist ein solider Kriminalroman, der sich aber arg in die Länge zieht. Das liegt unter anderem an den zahlreichen Verdächtigen und Spuren, die ins Leere laufen. Keineswegs handelt es sich um einen oberflächlichen Krimi. Zeigt er doch, wie sehr der äußere Schein Menschen beeinflussen kann. Und, dass gesellschaftliche Stellung zuweilen als Zünglein an der Waage zwischen Recht und Unrecht dient.