Spannend und recht zum Nachdenken an

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selincolor01 Avatar

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Das Schweigen des Wassers

Alles spielt im Wechtershagen (Mecklenburg) im Herbst 1991, als Hauptkommissar Arno Groth von Hamburg in seine Heimatstadt zurückversetzt wird, wo er eine Art „Ostaufbau“ betreiben soll und ehemalige DDR-Polizisten in westdeutscher Polizeiarbeit schulen soll.
Die neuen ehemaligen DDR-Kollegen sind misstrauisch und begegnen ihm eher skeptisch. Er ist eigentlich nicht so recht willkommen. Es macht ihm aber wenig aus, da er gerne allein und auch ein Eigenbrödler ist.

Aus seinem Bürofenster sieht Kommissar Groth einen doch etwas heruntergekommenen Mann ohne Schuhe. Groth nun neugierig geworden, will nun von dem Mann wissen, warum er um das Kommissariat schleicht und sich versteckt. Der Mann erzählt ihm, dass er sich verfolgt fühlt und kurz nach diesem Gespräch, birgt die Polizei eine Leiche aus einem See. Es handelt sich um den heruntergekommen Mann, welcher noch vor einigen Tagen mit Kommissar Groth gesprochen hat.
Der Mann ist der Bootsverleiher Siegmar Eck. Der vor 10 Jahren beschuldigt wurde, ein Mädchen ermordet zu haben. Er wurde aber Mangels an Beweisen freigesprochen.

Hat nun sein Tot etwas mit dem damaligen Mord an dem Mädchen zu tun?

Ich brauchte eine ganze Weile um mich mit den Figuren vertraut zu machen. Da gibt es den Eigenbrödler Kommissar Anro Groth und seinen Kollege Gerstacker, ein Pedant der alles genau untersuchen will und ihn als Vorgesetzten, auch noch aus der BRD, nicht akzeptiert. Die Kellnerin Regine Schadow vom Lokal am See. Sie weiss mehr über Siegmar Eck, als sie erzählen möchte.Dann der alte Vater des ermordeten Eck. Störrisch und verbort. Groth selbst trauert immer noch um seine Tochter Saskia. Viele Charakteren!

Dann das fiktive Dorf Wechtersburg in Mecklenburg. Wo die Einwohner eine verschworene Gemeinschaft bilden und Misstrauisch gegenüber Fremden sind und sich dann herausstellt, das die Dorfpolizei selbst mit in den Fall verstrickt ist.

Der erste Kriminalroman von Susanne Tägder. Mit leisen Tönen, sachlicher Beobachtung hat sie diesen Kriminalroman geschrieben. An mancher Stelle kommt man als Leser schon einmal ins Nachdenken über diese Zeit der Wende. Der ein oder Andere erinnert sich vielleicht noch daran.
Der Roman ist spannend und nimmt erst am Ende so richtig Fahrt auf. Er ist nicht so blutig geschrieben, dafür eher melancholisch und einfühlsam.

Fazit: Der Kriminalroman „Das Schweigen des Wasser“ für mich eine Leseempfehlung!