Stine dümpelt dahin

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waba Avatar

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**Zum Inhalt:**

Die am Ende der Schuljahre steckende Celestine (Stine) wächst inmitten einer Familie auf, in der keine Person den normalen, üblichen Vorstellungen entspricht. Beim besserwissenden Vater und der meistens betrunkenen Stiefmutter aufwachsend sucht sie sich einen Weg in ihre Zukunft. Hier sind auch die liebestolle Tante und weitere exaltierte Personen aus dem engsten Umkreis nicht wirklich hilfreich. Sie weiss eigentlich nicht genau was sie will. Nur eines steht für sie fest: sie möchte nicht so ein Leben führen wie dies ihre Familie praktiziert.

 

**Meine Meinung:**

Mit dem Titel ‚Das Schwein unter den Fischen‘ hat es eigentlich schon angefangen bei mir: Eine gewisse Ratlosigkeit zu Inhalt und Aussage. Der Titel hat eigentlich keinerlei Zusammenhang mit dem Inhalt. Er ist aus einer Äusserung der Grossmutter entnommen und hätte genauso gut von einer X-beliebigen der zahlreich im Buch vorkommenden pseudointelligenten Aussagen stammen können. Überhaupt ist dies offenbar eine Grundausstattung im Text, dass immer wieder und möglichst oft Aussagen gemacht werden, die erschreckend, schockierend, und natürlich auch obszön den Leser faszinieren sollen. Damit wird versucht den Leser in Spannung und Neugier am Ball zu halten.

Bei mir hat es gar nicht gewirkt. Die ganze Geschichte wirkt für mich sehr konstruiert und hat eigentlich kaum wirklichen Inhalt. Am Ende des Buches angelangt habe ich mich lange gefragt, was denn nun die Autorin mit dieser Erzählung herüber bringen wollte. Es klingt wohl etwas Krass, aber für mich hat die ganze Geschichte keine Aussage, nicht die Geringste. Es sind 270 Seiten aneinander gereihte mehr oder weniger, meist weniger, interessante Episoden. Am schlimmsten ist, dass das Buch eigentlich kein Ende hat. Die dahin plätschernde Episoden-Erzählung endet einfach am Schluss einer weiteren Episode. Noch schlimmer macht die Autorin das Ende, indem sie unter dem Nachtrags-Titel ‚Was dann passiert‘ eine Auflistung bereitstellt wie sie in manchen Fernsehkrimi-Dauersendungen als Abgang zum Besten gegeben werden: Person X ging dorthin, machte das und das und ist jetzt so und so. Person Y wandert ……   usw. Ganz einfach für mich nur grässlich, da man am Ende dieses Buches einerseits keine oder nur sehr wenig ‚Beziehung‘ zu den Akteuren, auch nicht zur Protagonistin Stine, gefunden hatte und daher überhaupt nicht interessiert ist, was denn in der Folge dieser nichtssagenden Geschichte aus den Personen wurde.

Der Schreibstil ist einigermassen ansprechend und auch die Handlungen sind so wiedergegeben, dass man sich hinein findet. Was eher mager ausgefallen ist, ist die genauere Charakterbeschreibung, vor allem der Hauptpersonen. Denk- und Handlungsweise, Ansichten und Beweggründe vor allem bei der Hauptperson Stine sind viel zu wenig widergegeben worden. Sie blieb für mich bis zum Schluss eine undurchsichtige Person bei der man sich nicht einfühlen konnte.

  

**Zum Buch:**

Als weiteren kleinen Kritikpunkt muss ich die Schriftwahl im Buch erwähnen. Hier ist nach meiner Meinung eine zu kleine und zu ‚schmalbrüstige‘ Schrift gewählt worden. Insgesamt nicht Leserfreundlich gewählt.

  

**Fazit:**

Die Erzählung aus der Sicht der jungen Stine begann gut. Allerdings veränderte sich im Verlaufe der Geschichte sich eigentlich nichts und es wurde dadurch immer langweiliger und öder für mich. Es fehlt mir eine Entwicklung. Vom fehlenden Schluss, wie auch immer geartet, ganz zu Schweigen. Ein Roman über eine Jugendliche die ziellos und ohne wirkliches Engagement, durch’s junge Leben gondelt. Für mich, auch ohne dabei grosse Ansprüche stellen zu wollen, eine Aussage- und Inhaltslose Geschichte. Für jemand, der einfach nur etwas Unterhaltung ohne Hintergrund geniessen will um dabei für ein paar Stunden abzuschalten, aber wahrscheinlich ein geeignetes Buch.