Dem Tode geweiht

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cabotcove Avatar

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ist angeblich jeder, der mit dem „Sündenbuch“ in Verbindung kommt...

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Der Gelehrte Marek ersteht es in einer Schänke von seinem Seemann mitsamt eines mysteriösen Medaillons und es soll
dem Besitzer kein Glück bringen: es gilt als das „Sündenbuch“ und bringt angeblich den Tod...

Nach dem Tod seiner Frau schickt Marek, der an der Universität Heidelberg, seine Tochter Jana zu seinem Bruder Karel nach Prag, weil sie ihn u.a. zu sehr an seine verstorbene Frau erinnert.

Jana arbeitet in dessen Apotheke und ist Tomek, dem Sohn aus erster Ehe ihrer Tante Radomila, versprochen worden. Das war u.a. die Voraussetzung dafür, dass sie bei ihrem Onkel eine Ausbildung machen durfte. Jana hat großes Heimweh nach ihrem Vater und hofft, bald nach Heidelberg zu ihm reisen zu können. Doch es kommt alles ganz anders...
Bevor ihr Vater ermordet wird, schafft er es noch, Jana das Manuskript zuzusenden.

Diese will daraufhin dem Geheimnis um Buch und Schmuckstück auf den Grund gehen und findet in dem Arzt Conrad Pfeiffer einen unfreiwilligen Verbündeten, der sich mit ihr auf die Reise begibt.

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Jana und Conrad zu begleiten war für mich (als nicht so sehr Historisch-Kundige...) durchaus recht spannend und unterhaltsam zu lesen, aber aufgrund weniger Erfahrungen mit historischen Büchern und dem geschichtlichen Hintergrund an sich kann ich schlecht beurteilen, ob es für Historienfans wirklich so geeignet ist.

Es ist allerdings gut verständlich für Leser, die nicht ständig Historisches lesen und sich evtl. nicht so gut auskennen, denn die Autorin erklärt weitestgehend historische Zusammenhänge, so dass man gut mitkommt.

Die Spannung war leider nicht durchgängig gegeben, so dass ich das Buch zwischenzeitlich mal auf die Seite gelegt habe. Daher auch der Abzug des einen Sterns.

Den Titel fand ich angesichts der eigentlichen Geschichte auch nicht so recht treffend... Bei „Das Sündenbuch“ dachte ich an die Sünde im eigentlichen, kirchlichen Sinne...

Dass die Situation zwischen Katholiken und Protestanten ist natürlich wichtig für die Geschichte, aber meiner Empfindung nach ging es seitenweise zuviel um dieses Thema. Da hätte man sich ein wenig kürzer fassen können und es wäre immer noch gut gewesen. Vielleicht beschreibt die Autorin das ja auch so ausführlich, weil Jana und Conrad verschiedenen Glaubensrichtungen angehören und sie so die Diskrepanz herausarbeiten wollte. Mir war das aber an mancher Stelle einfach zuviel.

Jana als Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch, was ich nicht von allen Charakteren des Buches behaupten kann - aber sie waren alle interessant angelegt und glaubwürdig präsentiert. Beate Maly achtet sehr auf Details, das hat mir gut gefallen und den Charakteren mehr Tiefe verliehen.

Mein Fazit: eine spannende Reise mit einer überzeugenden Protagonistin und nicht nur für Fans historischer Romane.