Solider historischer Roman mit Spannung, Abenteuer und Herz

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smartie11 Avatar

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„Das Sündenbuch“ spielt im Jahr 1618, zu Beginn des 30 jährigen Krieges. In dieser stürmischen Zeit reisen die beiden Hauptcharaktere Jana, eine junge Apothekerin, und Conrad, ein Arzt und Anhänger der modernen Wissenschaften, von Prag bis Lissabon einmal quer durch Europa. Sie wollen nicht nur den rätselhaften Tod von Janas Vater aufklären, sondern auch den Inhalt und die Bedeutung eines mysteriösen und chiffrierten Tagebuchs aufklären, dass er Jana vermacht hat. Dabei werden sie nicht nur von Janas gewalttätigem Verlobten gehetzt, sondern auch noch von gefährlichen geheimen Mächten der katholischen Kirche.
„Das Sündenbuch“ bietet alles, was ein guter historischer Roman benötigt: Eine Mischung aus Spannung, Abenteuer, Liebe und selbstverständlich auch historisch belegten Ereignissen, wie z.B. den Prager Fenstersturz. Mit der atmosphärisch dichten Beschreibung der Schauplätze und der Personen lässt es sich schnell in die Geschichte eintauchen. Während die Spannung um das chiffrierte Tagebuch lange aufrecht erhalten wird, klärt sich die Herkunft des mysteriösen Manuskripts für meinen Geschmack zu schnell auf. Hier hätte ich mir wesentlich mehr erhofft, zumal dies die eigentliche Inspiration der Autorin zu der Geschichte war (siehe auch „Voynich-Manuskript“) und viel Potenzial für eine fesselnde Geschichte geboten hätte. Auch der Show-Down ging für mich überraschend schnell über die Bühne. Alles in allem war es eine zwar nicht herausragende, aber grundsolide, gut unterhaltende Story, wenngleich die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere von Anfang an vorhersehbar war und man aus dem Nukleus der Story noch ein bisschen mehr hätte herausholen können.